Aufschwung durch Wandel: Das Jahr 2014 – Eine Bilanz

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Das Jahr 2014 geht für die Tabakfabrik Linz höchst erfolgreich zu Ende. Ein klarer Aufwärtstrend zeichnet sich nicht nur in einer neuen Rekordzahl an BesucherInnen, Mietanfragen und Veranstaltungen ab, sondern manifestiert sich auch in einer neuerlichen Verbesserung des Betriebsergebnisses.

In den letzten 11 Monaten waren mehr als 185.000 Menschen bei insgesamt 153 Veranstaltungen in der Tabakfabrik Linz zu Gast. Im Vergleich zum Vorjahr verbucht die Tabakfabrik damit ein Plus von über 12 Prozent bei den Publikumszahlen und einen Zuwachs von rund 20 Prozent bei den Veranstaltungszahlen.

Nachdem 2015 im Zeichen der großen Umbaumaßnahmen im Bau 1 steht und die Veranstaltungshallen damit nur eingeschränkt nutzbar sind, haben die Publikumszahlen 2014 einen vorläufigen Höchststand erreicht.

Seit der Übernahme durch die Stadt Linz Anfang 2010 besuchten insgesamt bereits mehr als 600.000 Menschen den facettenreichen Veranstaltungsreigen in der Tabakfabrik.

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Fotocredit: Florian Voggeneder | Any : Time Architekten

Leerstand kostet, Investition zahlt sich aus

Die kontinuierliche Umsatzsteigerung durch Veranstaltungserlöse und Mieteinnahmen führt zum zweiten Mal in Folge zu einer Verringerung des Zuschussbedarfs und zeigt schon jetzt, dass sich Investitionen in die Tabakfabrik auszahlen.
„Wie schon 2013 wird es der Tabakfabrik auch 2014 gelingen, um rund 50.000 EUR besser abzuschließen als im Budgetplan vorgesehen. Damit ist im Vergleich zu 2013 der Nettozuschuss der Stadt Linz von 963.000 EUR auf 720.000 EUR gesunken, also um mehr als ein Viertel. Im Jahr 2015 werden wir nochmals weniger benötigen, nämlich netto nur 542.000 EUR. In nur zwei Jahren ist damit die Zuzahlung durch die Stadt Linz um fast die Hälfte gesunken. Der Nettozuschuss ist die Abgangsdeckung abzüglich der Mietzahlungen, die ja wieder an die Stadt Linz zurückfließen. Die Abgangsdeckung wird jährlich weniger, die Mietzahlungen an die Stadt werden dafür jährlich höher.
Um diesen erfolgreichen Weg fortsetzen zu können und das Ziel der schwarzen Null möglichst bald zu erreichen, benötigen wir natürlich die entsprechenden Mittel für all jene Baumaßnahmen, die unerlässlich sind, um die alten Industriehallen überhaupt vermieten zu können. Denn Leerstand kostet und Vermietung zahlt sich aus. – Wenn nicht investiert wird, wird Geld vernichtet!“, sagt Markus Eidenberger, kaufmännischer Direktor der Tabakfabrik Linz.
Je früher also in die Erschließung der ehemaligen Industrieanlage investiert wird, desto rascher nähert sich die Tabakfabrik Linz durch die Verwertung dieser attraktiven Flächen auch einer schwarzen Null.

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Fotocredit: a_kep | Ars Electronica Solutions

Ausgeprägte Anziehungskraft

Im Augenblick arbeiten 319 Personen und damit wieder mehr Menschen in der Tabakfabrik als vor ihrer Schließung. Die Liste der Ansiedelungsanfragen umfasst momentan rund 270 Interessierte und reicht von etablierten Unternehmen bis zu kreativen Startups, die insgesamt eine Fläche von rund 58.000 m² benötigen würden.

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Fotocredit: FAS.research | Das Netzwerk der Kreativwirtschaft in Österreich

Internationales Erfolgsbeispiel

Aktuelle Studien und zahlreiche internationale Stadtentwicklungs- oder Zukunftskongresse präsentieren das Entwicklungskonzept der Tabakfabrik Linz als Erfolgsbeispiel und sind ein unmissverständlicher Beweis für den hohen Innovationsgrad und die Vorbildwirkung dieser behutsamen, schrittweisen Transformation.

Fotocredit: Thomas Diesenreiter

Fotocredit: Thomas Diesenreiter

Urbane Mine der UNESCO Kreativ-Stadt Linz

Seit wenigen Tagen ist bekannt, dass die Stadt Linz von der UNESCO eine besonders ehrenvolle internationale Auszeichnung erhielt: Die Stadt wurde in den illustren Kreis des „UNESCO Creative Cities Network“ aufgenommen und trägt nun – nicht zuletzt aufgrund der weltweit beachteten Pionierrolle des Ars Electronica Festivals im Bereich der Medienkunst – den Titel „City of Media Arts“.
In der aufwendigen Bewerbung um diesen Titel betonte man mit Nachdruck die Bedeutung der Tabakfabrik als eines der prestigeträchtigsten Stadtentwicklungsprojekte von Linz, das die Zukunft der Stadt maßgeblich prägen wird: Als innovativer Produktionsstandort für kreative Unternehmen und als universelle „Rohstoffmine“ für zündende Ideen, die der fundamentalen Veränderung unserer Berufswelt – von der Industriegesellschaft zur Kreativ- und Wissensökonomie – Rechnung trägt.
Mit der Aufnahme in das Netzwerk der UNESCO Creative Cities geht auch die Verpflichtung einher, kreative Industrien nachhaltig zu fördern – sowohl in wirtschaftlicher, als auch in struktureller und inhaltlicher Hinsicht.

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Fotocredit: Volker Weihbold | Der Bau 1 der Tabakfabrik Linz

Licht an: Mehrheitliches Bekenntnis

Nachdem durch einen mehrheitlichen Gemeinderatsbeschluss nun gewährleistet ist, dass mit der Neugestaltung des Bau 1 durch die Stadt Linz das Hauptgebäude der Tabakfabrik im Dienst des öffentlichen Interesses steht, ist zu überlegen, ob nun auch die Möglichkeit besteht, Baumaßnahmen für andere Teilbereiche des 80.000 m² großen Areals mit Unterstützung privater Investoren voranzutreiben.
„Diese positive Bilanz bestätigt einmal mehr den eingeschlagenen Weg: Die Tabakfabrik Linz gilt schon jetzt als Paradebeispiel dafür, wie lukrativ eine Investition in die Zukunft sein kann. Die Tabakfabrik ist nicht nur maßgebender Motor für die Kreativbranche als wichtigsten westlichen Wachstumsmarkt und damit Garant für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Linz. Sie wird sich mittelfristig auch finanziell rechnen.
Verantwortungsvoll wird öffentliches Geld für die Adaptierung des Bau 1 verwendet, weil es nicht nur um die Vermietung von Flächen geht, sondern auch um die Erfüllung eines öffentlichen Auftrags: Die nachhaltige Entwicklung eines kreativen Stadtteils und die Förderung von kreativen Industrien in Linz.
Nach diesem notwendigen Entwicklungsschritt zur Wahrung gemeinnütziger Interessen ist eine weitere Transformation der Tabakfabrik auch mit privaten Geldern – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen und im Einklang mit der Gesamtkonzeption – durchaus denkbar“, so Stadtrat Stefan Giegler, Aufsichtsratsvorsitzender der Tabakfabrik Linz.

Etappen-Weise

„Wir nutzen das starke Magnetfeld der Tabakfabrik, um weitere Investoren anzuziehen und die Gespräche mit ihnen zu vertiefen. Mit dem Ziel, einzelne, genau definierte Etappen im Sinne der Gesamtentwicklung gemeinsam dynamisch zu formen und umzusetzen“, sagt Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz.

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Fotocredit: Florian Voggeneder | Salon Hochstetter

Wandel durch Handel

Nachdem die Tabakfabrik Linz im Vorfeld zwei Jahre lang einer genauen Standortanalyse durch das Berliner Institut für Strategieentwicklung IFSE unterzogen wurde und sehr positive Bewertungen erhielt, wird der internationale Kreativbedarf-Großhändler boesner 2015 im Erdgeschoss des Bau 1 einen rund 1.000 m² großen Flagshipstore eröffnen. Nach Wien und Graz gründet boesner in der Tabakfabrik Linz seine dritte Niederlassung in Österreich.

Foto: Lohnerwerke

Foto: Lohnerwerke

Design-Dorado

Ein weiterer großer Schritt in der Besiedelung des Areals steht 2015 mit dem Einzug des Modezweigs der Kunstuniversität Linz an, der bisher in Form einer Expositur im Wiener Schloss Hetzendorf untergebracht war. Mit dem Umzug geht auch eine inhaltliche Neuausrichtung des renommierten Studiengangs einher, der unter dem Titel „Fashion, Design, Technology“ vielfache Synergieeffekte mit den bereits in der Tabakfabrik angesiedelten Betrieben, Initiativen und EPUs im Umfeld der kulturellen und kreativen Industrien verspricht.
Bereichernde Wechselwirkungen beschert die Tabakfabrik auch als Lieblingslocation einer Reihe wichtiger Mode- und Designmessen. Neben alljährlichen Fixpunkten wie der WearFair & mehr Messe oder dem Kunst- und Designmarkt wird ab 2015 auch Österreichs größter Design Pop-up-Store, der Modepalast, in den atmosphärischen Hallen der Tabakfabrik gastieren.

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Fotocredit: a_kep | Parov Stelar Konzert

Schauplatz und Klangraum

Atmosphärische Momente bietet im Sommer 2015 auch ein großes Open Air Konzert. Am 12. Juli verwandelt sich der Innenhof der Tabakfabrik in eine Freiluftbühne für Adel Tawil, der sich mit der Popband „Ich + Ich“ einen Namen gemacht hat.
Ebenfalls namhaft ist eine Großausstellung, die 2015 den Erfolg der Schau „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ mit insgesamt rund 100.000 BesucherInnen weiterzuführen verspricht.
Den Beginn des neuen Jahres wird die Tabakfabrik Linz mit der Bekanntgabe dieses Kassenschlagers zelebrieren, der – so viel sei schon verraten – für Aufsehen sorgen dürfte.

 

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