Die Tabakfabrik Linz ist eine zwischen 1929 und 1935 – nach den Plänen von Peter Behrens und Alexander Popp – errichtete denkmalgeschützte Industrieanlage. Als erster Stahlskelettbau Österreichs im Stil der Neuen Sachlichkeit ist sie auch architekturgeschichtlich von internationaler Bedeutung. Die Tabakfabrik Linz ist ein Gesamtkunstwerk im Sinne des radikalen Funktionalismus.
341 Jahre lang war das Gelände Produktionsort von Textilien – später von Tabakwaren. 1850 als Notstandsmaßnahme gegründet, wurde die Tabakfabrik zum Symbol für einen Aufschwung durch Wandel. 2001 kaufte der britische Gallaher-Konzern das Unternehmen auf und veräußerte es an Japan Tobacco International. Der japanische Eigentümer stellte den Betrieb 2009 ein. In der Folge kaufte die Stadt Linz das 38.148 Quadratmeter große Fabriksareal zurück.
Das Architekturjuwel soll nun Raum bieten für eine Vielfalt an zeitgemäßen kulturellen und wirtschaftlichen Nutzungen, als verdichtetes Abbild einer zukünftigen Gesellschaft im Bereich der Arbeits- und Lebenswelten. Diese Entwicklung wird von der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH konzipiert, die zur Unternehmensgruppe der Stadt Linz gehört.
Produzierendes KreativAreal
Die Tabakfabrik Linz spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der internationalen Positionierung der Stadt Linz. Laut einer Studie der KMU Forschung Austria und des Linzer Instituts für qualitative Studien soll die Tabakfabrik Linz zu einem Leuchtturm der oberösterreichischen Kreativwirtschaft ausgebaut werden.
Teile der Gebäude sind bereits von Kreativen besiedelt: Stiege A (Bau 1), Bau 2, Bau 3, das Brandland und das Kraftwerk sowie die Lösehalle werden genutzt. Durch den temporären Gebrauch von ungenutzten Flächen und Räumen, wie beispielsweise bei Veranstaltungen, wird die bestmögliche Nutzung des Gebäudes sondiert.
Der laufende Veranstaltungsbetrieb sowie die bereits vermieteten Bereiche erwirtschaften bereits 2014 Gewinne.