Neue Bildungsinstitution in der Tabakfabrik: Seit Schulstart lehrt und lernt die HTL1 für Bau und Design auch im Kreativ-Hotspot. Der Unterricht der Kollegs und Meisterschulen wird projektweise in die Tabakfabrik ausgelagert. Die Schüler:innen der Erwachsenenbildungs-Programme nutzen die Räumlichkeiten im ART MAGAZIN und profitieren von den vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten am Areal. Nach der Ansiedelung weiterer Studiengänge der Kunstuniversität Linz, der ROSE als erste Schule für Digitalen Humanismus sowie der engen Kooperation mit dem BRG Fadingerstraße ist das ein weiterer Meilenstein für den Bildungsstandort Tabakfabrik.
Ab diesem Schuljahr wird der Unterricht der Kollegs für Grafik- und Kommunikationsdesign und Innenarchitektur und Holztechnik sowie der Meisterschule für Grafik- und Kommunikationsdesign vorerst projektabhängig in die Tabakfabrik ausgelagert. Ein Jahr später, im Herbst 2022, soll die neue Meisterschule für Innenarchitektur vollständig in der Tabakfabrik angesiedelt werden.
Besonders spannend für die rund 140 Schüler:innen und Lehrer:innen sind die Kooperationsmöglichkeiten am Areal, wie der Abteilungsvorstand für Grafik- und Kommunikationsdesign, Walter Horn, erklärt: „Mit unserer Präsenz in der Tabakfabrik wollen wir unsere bereits bestehenden Kollaborationen mit einzelnen Mieter:innen noch weiter verstärken, aber genauso neue Partnerschaften knüpfen. Wir möchten in einen Austausch treten, von dem alle profitieren: unsere Schüler:innen von Praxiserfahrung in diesem besonderen Umfeld und die ansässigen Firmen von jungen Talenten. An keinem anderen Ort ist das in dieser umfassenden Art und Weise möglich wie in der Tabakfabrik.“
Bereicherung für die Bildungslandschaft der Tabakfabrik
„Die Ansiedelung der HTL1 Bau und Design ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Tabakfabrik als Bildungsstandort. Hier versammeln wir immer mehr Player:innen der Aus- und Weiterbildung – von Schulen über Erwachsenenbildungsprogramme bis hin zu Universitäten. Durch ihre Diversität wird die Tabakfabrik auch zum Impulsgeber für Forschung und Wissenschaft, Bildung und Ausbildung – und kann sich durch ihre vielfältigen Blickwinkel den Herausforderungen unserer Gesellschaft widmen und nachhaltige Lösungsvorschläge entwickeln“, erklärt Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden in der Tabakfabrik Linz, die Bedeutung der Ansiedelung für die Tabakfabrik.
Tatsächlich wird die Liste an Bildungsangeboten und -institutionen, die am Areal der Tabakfabrik verortet sind, immer länger und vielfältiger: Die Kunstuniversität Linz zählt in den Studiengängen und Forschungseinheiten „Fashion & Technology“, „Tangible Music Lab“ und „Creative Robotics“ rund 120 Studierende. Im VALIE EXPORT CENTER, dem Forschungszentrum für Medien- und Performancekunst, wird unter anderem der Vorlass der Linzer Medienkünstlerin Valie Export bearbeitet, erforscht, kontextualisiert und vermittelt. In der Prager Fotoschule können Hobbyfotografen in Kursen und Workshops ihr Handwerk weiterentwickeln. Seit 2019 kooperiert die Tabakfabrik regelmäßig mit dem BRG Fadingerstraße, mit dem Start des neuen Schulzweigs „Digitalisierung & Robotik“ im Schuljahr 2022/23 wird diese Partnerschaft noch weiter forciert. Seit September 2021 ist auch die ROSE als erste Schule für Digitalen Humanismus mit rund 100 Schüler:innen Teil der Tabakfabrik Community. Darüber hinaus gibt es Weiterbildungs- und Workshopangebote der Vernetzungsplattform Creative Region Linz & Upper Austria oder des Makerspace GRAND GARAGE sowie eine eigene Programmier-Ausbildung in der Coder’s Bay. Die HTL1 fügt sich also ideal in die bestehende Bildungslandschaft der Tabakfabrik ein und ergänzt sie um wesentliche Inhalte aus den Bereichen Kreativwirtschaft, kreatives Design und Raumgestaltung.
Zukunftsorientiere Standortgestaltung
Das Kolleg bzw. die Meisterschule für Grafik- und Kommunikationsdesign tragen der wachsenden Bedeutung der Kreativwirtschaft Rechnung und verknüpfen strategische Planung mit Kreativität und technischer Umsetzung in der medialen Gestaltung. Das Tages- und Abendkolleg bzw. ab 2022 auch die Meisterschule für Innenarchitektur und Holztechnik bedienen die vielfältigen Anforderungen unserer Gesellschaft an ein gestaltetes Umfeld durch den gezielten Einsatz von kreativer Gestaltung, Materialbewusstsein sowie Design für Räume und Objekte.
Inhaltlich passt die HTL1 also hervorragend in den Kreativhub Tabakfabrik, wie auch Markus Eidenberger, kaufmännischer Direktor der Tabakfabrik, ausführt: „Sowohl thematisch als auch im Sinne des Community Buildings ist die Verortung der HTL1 im neuen ART MAGAZIN der Tabakfabrik ideal. Der ehemalige Tabakspeicher bietet mit Atelier-, Austausch- und Ausstellungsflächen einen Begegnungsraum für die lebendige Linzer Kunstszene, der auch den Schüler:innen frei zur Verfügung steht. So ergeben sich wertvolle Synergien zwischen etablierten Künstler:innen und jungen Talenten. Dieses Modell ist aber auf das gesamte Ökosystem der Tabakfabrik anwendbar: Den Schüler:innen stehen die Türen zu allen ansässigen Organisationen offen – vom Makerspace bis zur Medienagentur.“
Für Bürgermeister Klaus Luger, Aufsichtsratsvorsitzender der Tabakfabrik Linz, ist die Ansiedelung der HTL1 einmal mehr die Bestätigung für den richtigen Kurs: „Linz und die Tabakfabrik zeigen immer wieder, wie wichtig es ist, neue Wege zu gehen. Die Tabakfabrik ist nicht das Symbol, sondern vielmehr der Beweis für innovative und zukunftsorientierte Standortgestaltung. Sie ist der richtige Ort, um Bildung auf neue Art und Weise zu interpretieren und die Kreativität in den Vordergrund zu rücken. Denn so machen wir Linz zu einem attraktiven Standort für neue Industrien. Die Integration der HTL in die Struktur der Tabakfabrik ist der nächste Schritt, das Innovationszentrum auch als Bildungszentrum weiter zu entwickeln.“
Ideales Lernumfeld
In der Tabakfabrik finden die Schüler:innen neben einer lebendigen Community und vielfältigen Kooperationspartner:innen aber auch die technologische Infrastruktur, beispielsweise in der Innovationswerkstatt GRAND GARAGE: „3D-Druck, Augmented und Virtual Reality, Lasercutter – Zugang zu solchen Maschinen und Technologien zu haben, ist für uns als Schule ein großer Glücksfall. Solche Leistungen könnten wir unter normalen Umständen nie abbilden“, erklärt Horn.
Ruth Arrich, Geschäftsführerin sowie Co-Founder der GRAND GARAGE und für Bildungsagenden der Innovationswerkstatt zuständig, ist die künftige Kooperation mit der HTL1 ein besonderes Anliegen: „Wir wollen für die Schüler:innen als Werkstätte nicht nur ein technischer Partner sein, der ihnen Infrastruktur, Maschinen und Technologien zur Verfügung stellt, sondern sie vor allem auch auf der inhaltlichen Ebene unterstützen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der HTL1 ein neues Ausbildungsformat zu entwickeln: Für die Verwirklichung von Projekten bieten wir neben den technischen Möglichkeiten vor allem auch das Know-How unserer Hosts. So können die Schüler:innen ihre Ideen gemeinsam mit Expert:innen konzipieren und auch umsetzen.“
Für die HTL1 steht mit der Ansiedelung in der Tabakfabrik also vor allem die Partizipation im Vordergrund. „In den Erwachsenenbildungsprogrammen – also den Kollegs und Meisterschulen – muss nicht immer alles so schulisch sein. Insofern ist die lebendige Tabakfabrik und ihre vielseitige Mieterschaft das ideale Umfeld für unsere Schüler:innen, in dem sie Neues kennenlernen und ausprobieren können“, schließt Horn.