Konzeptionelle Fotografie, bunte Socken und jede Menge Kakao

Ness Rubey

Vom Wohnzimmer in die Tabakfabrik: Ende vergangenen Jahres hat die konzeptionelle Fotografin Ness Rubey ihr neues Studio im ART MAGAZIN der Tabakfabrik bezogen. Die Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten mit gesellschaftskritischen Themen beschäftigt, will Teil der Community werden und freut sich auf den Austausch mit anderen Kreativen: „Ich hab‘ mir vorgenommen, jede Woche einen neuen Menschen hier kennenzulernen.“ Zu einem spannenden Gespräch kann die 26-Jährige dabei vieles beitragen: Neben ihrem Faible für bunte Socken und Kakao kann sie in ihrem jungen Alter schon auf eine langjährige Expertise als Fotografin und Konzeptkünstlerin verweisen.

Mit 13 Jahren griff Ness das erste Mal zur Kamera – aus einem simplen Grund: „Ich kann absolut nicht zeichnen.“ Daher musste sie eine andere Form finden, um sich künstlerisch auszudrücken. Mit 17 begann sie dann die Fotografie-Lehre und lernte das Handwerk von Grund auf. Inzwischen verbindet sie Fotografie und Kunst in ihren Arbeiten, die über bloße Fotografien hinausgehen: „Es geht um die Gestaltung und Kreation von Objekten. Ich nutze kein Photoshop. Alles, was ich fotografiere, gestalte ich selbst und gehe dabei vom dreidimensionalen Objekt wieder zum zweidimensionalen Bild.“

Im Werk „Feminismus für Anfänger“ betont Ness Rubey die anatomische Gleichheit der Geschlechter. © Ness Rubey

Häusliche Gewalt, Fleischkonsum, Feminismus – die konzeptionelle Fotografin beschäftigt sich mit Themen, die unter die Haut gehen und wachrütteln sollen, während sie aber zeitgleich auch ästhetisch dargestellt werden. Teilweise verarbeitet sie dabei auch ihre persönliche Vergangenheit. Wichtig ist Ness Rubey dabei die Zugänglichkeit: „Bilder sagen einfach mehr als ein bloßer Begriff.“

Wertvoller Austausch

Warum sie jetzt ihre Zelte in der Tabakfabrik aufgeschlagen hat? „Ich habe immer an interessanten Orten gearbeitet, so auch jetzt. Ich möchte dabei sein, wenn hier etwas Neues entsteht. Neue Leute kennenzulernen und sich auszutauschen ist essenziell für meine Arbeit – und dafür gibt es hier die idealen Bedingungen“, so Ness.

Um neue Sichtweisen kennenzulernen und die eigene Inspiration zu füttern, hat Ness den monatlichen Photo Brunch in ihrem Atelier ins Leben gerufen. Im kleinen Kreis von vier Teilnehmer:innen wird beim Veggie Brunch über Fotografie, Ideenfindung, aber auch andere kreative Themen geplaudert. In einem Impulsvortrag teilt die Fotografin dabei auch ihre persönlichen Erfahrungen und ihren Zugang zu Fotografie. Das Ziel am Ende: Der Bauch voller Köstlichkeiten, der Kopf voller Bilder und das Herz voller Inspiration. Am 19. März gibt’s übrigens den nächsten Brunch – nicht nur für Fotograf:innen geeignet!

In ihrem Atelier im ART MAGAZIN freut sich Ness Rubey auf Austausch mit anderen Künstler:innen der Community. © Ness Rubey

Kreativer Geist im alten Tabaklager

In ihrem neuen Atelier im ART MAGAZIN fühlt sich Ness Rubey sehr wohl. Ein paar Handgriffe fehlen noch, aber man merkt den kreativen Geist schon jetzt. Schritt für Schritt beziehen immer mehr Kreative und Künstler:innen ihre Ateliers, Studios und Arbeitsbereiche im revitalisierten Tabaklager. Kreative Kollaboration soll hier schon bald an der Tagesordnung stehen. Worauf Ness Rubey neben der Community und dem Austausch am meisten freut? „Die Möglichkeit hier meine Bilder auszustellen. Vielleicht auch in Kooperation mit den anderen Künstler:innen.“

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