Strada del Start-up als Straße zum Erfolg: ein Porträt des Start-ups Blockpit in der Tabakfabrik Linz
Es wurde erst vor etwas mehr als einem Jahr gegründet, zählt heute bereits 15 Personen, arbeitet mit dem Bundesrechenzentrum zusammen und einer seiner Geschaftsführer wurde von dem weltweit erfolgreichen Wirtschaftsmagazin Forbes im D-A-CH-Raum in die Kategorie „30 Under 30“ gewählt. Die Rede ist von dem Linzer Start-up Blockpit. Von der Tabakfabrik aus erobert Blockpit den internationalen Kryptomarkt – mit einem Online-Tool, das Händlern von Kryptowährungen eine automatisierte Übersicht samt Herkuftsnachweis über zu versteuernde Gewinne aus ihren Transaktionen gibt.
Egal, wann man vorbeikommt – ihr Büro in der Strada del Start-up der Tabakfabrik Linz ist eigentlich immer besetzt. Die MitarbeiterInnen von Blockpit tüfteln dort unermüdlich an ihrer Vision – der Entwicklung einer Plattform, die zum einen Händlern von Kryptowährungen durch den Steuerdschungel hilft und zum anderen SteuerberaterInnen, Banken, Kryptobörsen und staatliche Institutionen zu Themen wie Anti-Geldwäsche, Steuerreporting und Transaktionsanalyse serviciert.
„Dies geschieht, indem wir eine Monitoring-Plattform anbieten, die sämtliche Transaktionsdaten von Börsen, Blockchains und anderen Importquellen in Echtzeit abgreift, standardisiert und schlussendlich einen vollständigen Bericht, eine Historie aller Transaktionen anbietet, die man verwenden kann, um zu beweisen, wie man seine Profite erwirtschaftet hat und dass man keine Geldwäscherichtlinien verletzt – damit einer/m KryptowährungsbesitzerIn nicht das Bankkonto gesperrt wird, wie es jetzt öfter einmal der Fall ist. Und natürlich kann man mit unserer Software auch die optimierte Steuerlast seiner Spekulationsgewinne korrekt berechnen, etwas, das aktuell wirklich sehr komplex ist“, sagt Florian Wimmer, einer der Gründer und CEO von Blockpit.
Millionen Menschen handeln heute auf der ganzen Welt an über 200 Börsen mit mehr als 2.500 verschiedenen Kryptowährungen. Sie alle benötigen lückenlose Aufzeichnungen über ihre Transaktionen, deren Erträge in den meisten Ländern steuerpflichtig sind.
„Und dafür bieten wir eine Softwarelösung an, die von den BenutzerInnen von Kryptowährungen selbst verwendet werden kann, aber auch für Banken und SteuerberaterInnen eine massive Zeit- und Kostenersparnis bringt. Wir arbeiten dazu auch mit KPMG und dem Bundesrechenzentrum zusammen, um einen ersten Standard für Krypto-Steuerberichte zu setzen“, so Florian Wimmer, der von Forbes für die „30 Under 30“ in der Kategorie Finanzen ausgewählt wurde.
In der Ära der Digitalisierung gilt Blockpit nicht nur österreichweit als vielversprechendes Start-up, das sich mit gutem Grund in der Tabakfabrik Linz angesiedelt hat.
„Linz ist gerade echt voll am Puls der Zeit. Ich finde den Standort Tabakfabrik und was da momentan aufgebaut wird großartig, zum Beispiel in Sachen Connections. Ich hab heute bei einem Workshop wieder Leute kennengelernt, die uns auf diversen Ebenen weiterbringen können. Und genau das macht es dann aus. Also es bringt glaube ich nichts, wenn du als Start-up daheim sitzt – sicher gibt es die Geschichten, wie ‚in der Garage Google gegründet‘, aber in unserer gegenwärtigen Welt ist es sinnvoller, wenn du dort bist, wo du mit Leuten zusammenkommst“, sagt Lukas Krainz, CMO bei Blockpit.
Blockpit zählt zu den ersten „Bewohnern“ der Strada del Start-up, einer europaweit einzigartigen, rund 230 Meter langen Produktionsstraße für Start-ups in der Tabakfabrik Linz. Gemeinsam mit der factory300 bildet die Strada del Start-up ein Innovations-Ökosystem auf fast 3000 Quadratmetern, das Zugang zu Räumen, Veranstaltungen, Netzwerk, Kapital oder Talenten gewährt und Florian Wimmer begeistert:
„Du kriegst einfach alles zur Verfügung gestellt, was du brauchst. Du musst dir zum Beispiel keine Gedanken über das ganze Office Management machen und kannst dich wirklich darauf konzentrieren, dass du dein Produkt entwickelst und deine Firma weiterbringst. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mega.“
„Vor allem der Kopf ist frei, das ist glaub ich auch noch wichtiger als das Finanzielle“, wirft Lukas Krainz ein. „Ja und ich finde es gut, wie sich da nun die Konkurrenz Wien-Linz-Graz gegenseitig pusht, was eigentlich allen etwas bringt. Aber da baut sich jetzt echt ein Ökosystem auf. Ich bin viel in der Welt unterwegs, und Österreich ist wirklich nicht schlecht aufgestellt“, ist Florian Wimmer überzeugt.
Die Strada del Start-up bietet Start-ups in der Tabakfabrik Linz nicht nur Raum und Rahmenbedingungen für ihre Arbeit, sondern alles, was eine richtige Straße auszeichnet – einen Park mit Hollywood-Schaukeln, einen Marktplatz, ein Grand Hotel, Nischen, Ecken, Laternen, Wäscheleinen, Straßenschilder und Graffiti-Kunst. Die kreative Umgebung inspiriert, so Florian Wimmer:
„Ich finde es etwa im Eingangsbereich der Strada ziemlich cool, in Garten mit dem Dschungeldesign. Wir haben einen Programmierer, der eigentlich fast immer dort sitzt. Die Atmosphäre macht sicher aus, wie du dich fühlst. Und du kannst dein Büro ja selbst gestalten, dich quasi austoben, da hat jeder seine Einzigartigkeit, die er zur Schau stellen kann.“
In der Strada del Start-up trifft man sich mit anderen GründerInnen, tauscht sich aus und findet Anknüpfungspunkte, aus denen gemeinsame Projekte entstehen.
„Unter den Start-ups ist der Mehrwert echt groß, zum Beispiel zwei Büros weiter, Vendevio programmiert für uns die mobile App. Vresh macht unsere T-Shirts. Und die Gründer von Tributech sind mittlerweile auch schon gute Spezln von uns“, erzählt Lukas Krainz.
Für Blockpit gilt die Strada del Start-up jedenfalls definitiv als Straße zum Erfolg. Florian Wimmer:
„Wir sind doch sehr schnell gewachsen und mittlerweile 15 Personen, jetzt wird es mit der Büroeinheit in der Strada del Start-up doch ein wenig eng. Nun überlegen wir schon weiterzuziehen, in eine größere Fläche – aber wollen in der Tabakfabrik bleiben.“
Über Blockpit:
Die Blockpit GmbH wurde im September 2017 von Florian Wimmer, Mathias Maier, Gerd Karlhuber, Patric Stadlbauer und Gert Weidinger gegründet. Momentan ist eine offene Beta-Version der Plattform verfügbar, die bereits von tausenden Menschen genutzt wird. Anfang 2019 wird die erste Vollversion online gehen. Das Unternehmen finanziert sich über einen eigenen Security Token, um den Ausbau der Plattform und eine rasche Etablierung am europäischen Markt zu ermöglichen.