Bereits vor einem Jahr hat das Tangible Music Lab seine neuen Räumlichkeiten in der Tabakfabrik Linz bezogen. Dieses Jahr startet die Forschungsgruppe des Medien-Instituts der Kunstuniversität Linz, die sich mit den musikalisch-kreativen Aspekten der Interaktion zwischen Mensch und Maschine beschäftigt, auch das neue Masterprogramm „Postdigital Lutherie“. Höchste Zeit also für eine offizielle Eröffnung – am 7. Oktober ab 16 Uhr präsentieren Prof. Martin Kaltenbrunner und sein Team das neue Labor, den Master und ihre Projekte.
Weil für das Tangible Music Lab der Standort der Kunstuniversität Linz in der Domgasse zu klein wurde, begab man sich auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten und wurde vor knapp einem Jahr in der Tabakfabrik fündig. „Die Tabakfabrik war für uns spannend, weil hier einerseits mit „Fashion & Technology“ und „Creative Robotics“ bereits andere Abteilungen der Kunstuniversität angesiedelt sind und es andererseits viele spannende Kooperationsmöglichkeiten gibt. Wir kollaborieren beispielsweise mit der GRAND GARAGE im Bereich Materialkunde und digitale Produktionen oder mit der Creative Region. Die Tabakfabrik ist für uns der richtige Standort, weil sich hier viele Interessen überschneiden. Künftig möchten wir hier auch Konzerte veranstalten oder Workshops anbieten“, erklärt Martin Kaltenbrunner, Head of Department.
Neues Masterprogramm: Postdigital Lutherie
Im Oktober 2021 startet 10 Studierende mit dem Master „Postdigital Lutherie“ und setzen sich mit postdigitalem Instrumentenbau zusammen. Dabei schlagen sie eine thematische Brücke vom traditionell-akustischen zum elektrisch-digitalen Musikinstrumentenbau und verbinden so traditionelle Kulturtechniken mit digitalen Möglichkeiten. Der Studiengang ist eine Kooperation der Kunstuniversität Linz, die für die künstlerisch-wissenschaftlichen Aspekte sowie Design und Gestaltung zuständig ist, und dem Studiengang „Komposition, Dirigieren und Computermusik“ der Anton Bruckner Privatuniversität, der den musikalisch-kompositionellen und performativen Aspekt abdeckt.
Verbindung von Physis und Musik
Unter dem Überbegriff der musikalischen Interaktion zwischen Mensch und Maschine entwickelt das Tangible Music Lab unter anderem neuartige Musikinstrumente und musikalische Interfaces mit einem Schwerpunkt auf haptischem Interaktionsdesign. Zu den aktuellen Projekten gehören zum Beispiel „Tangible Signals“ des PhD-Studenten Jens Vetter, der Interfaces kreiert, die Signale haptisch begreifbar machen und im Rahmen dessen eng mit dem Blindeninstitut in Wien zusammenarbeitet. Der Post-Doc Researcher Enrique Tomás beschäftigt sich in seinem Projekt „Embodied Gestures- Sculpting Sonic Expression into Musical Artifacts“ mit einer neuen Form des musikalischen Ausdrucks und verbindet dabei Klänge und physische Gesten.
Eröffnungsfeier
Nach einem Jahr der Eingewöhnungsphase und pandemie-bedingter Wartezeit ist nun endlich so weit: Das Tangible Music Lab lädt zu Eröffnung am Donnerstag, 7. Oktober um 16 Uhr, bei der der neue Master-Programm und die PhD-Studierenden vorgestellt werden. Nach den Eröffnungsworten von Rektorin Mag. Brigitte Hütter werden Prof. Kaltenbrunner und sein Team das neue Labor und einige ihrer Musikinstrumente präsentieren. Und selbstverständlich wird es auch freie Getränke und Snacks für alle geben!