Nun ist es offiziell: Linz wurde zur UNESCO City of Media Arts ernannt!
Dieser Titel bietet Chancen, Milieus zu schaffen, die Linz als kreative Stadt national und international in Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft attraktiv machen. Dafür leistet auch die Tabakfabrik Linz ihren Anteil:
Von der Geschichte…
Die Stadt Linz hat bereits 1979 mit der ersten Ars Electronica erkannt, dass digitale Kultur und Medienkunst als Motoren für technologische und gesellschaftliche Innovation begriffen werden können und hat daraus ihre ureigenen Stärken entwickelt. Die Linz-eigene Auffassung dieser Entwicklung spiegelt sich im „Untertitel“ zu Ars Electronica wider: „Kunst – Technologie – Gesellschaft“ – ein Slogan, der bis heute seine Gültigkeit hat und die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser digitalen Entwicklungen in den Brennpunkt rückt. Medienkunst wird hier nicht nur als ein weiteres künstlerisches Format verstanden: Medienkunst geht von einer technologischen Basis aus, die aus einem künstlerischen Blickwinkel interpretiert, gestaltet und weitergedacht wird und dann in der Gesellschaft zu wirken beginnt. Das Ziel sind „Smart Citizens“, also mündige BürgerInnen, die über „Digital Literacy“ verfügen, und innovative Unternehmen mit Verantwortungsbewusstsein – ein Ansatz, den die Stadt Linz beispielsweise mit ihrer Open Commons-Initiative verfolgt und sie zum internationalen Vorreiter in Sachen „offene Daten“ und Bürgerermächtigung macht.
Linz hat eine Reihe von Bildungs- und Forschungseinrichtungen geschaffen, die sich im Umfeld von Medienkunst, digitaler Kultur und Kreativwirtschaft bewegen und so in der Stadt eine Verdichtung erzeugen, die ein einzigartiges Biotop für Innovation und Kreativität hervorbringt: Die HTL 1 Bau und Design und die HBLA für künstlerische Gestaltung vermitteln die Basiskompetenzen. Die Johannes Kepler Universität mit den Studienzweigen Informatik / Mechatronik und Web Sciences sowie die Kunstuniversität mit Schwerpunkt auf Intermedialität (Interface Cultures, Mediengestaltung, Medientheorie, Web Sciences) bieten die Wissensbasis für junge Kreative, genauso wie die Anton Bruckner Privatuniversität mit dem Zweig „elektronische Musik“ und die FH Hagenberg mit Schwerpunkt Medientechnik. Eine freie Kunst- und Kulturszene als Nährboden künstlerischer Entwicklungen engagiert sich schon seit den 80ern stark im Medienkunstbereich, denkt man nur an die Vorreiterrolle der Linzer Stadtwerkstatt oder den Bereich der freien Medien wie Radio FRO und DorfTV.
… in die Zukunft
Nicht zuletzt wurde 2011 die Creative Region Linz & Upper Austria als Drehscheibe für die Kreativwirtschaft etabliert, als eine der ersten PionierInnen in der Tabakfabrik Linz. Gemeinsam mit der Creative Region haben wir einen kreativwirtschaftlichen Cluster aufgebaut, der die Entstehung von Startups fördert und ein verstärktes Zusammenspiel von Forschung, Kultur und Wirtschaft ermöglicht. Von Anfang an wurde dabei eine offensive Verschränkung der Bereiche Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft verfolgt, denn nur so können für alle Beteiligte neue Impulse, Ideen und Inventionen entstehen.
Die Verleihung des Titels „City of Media Arts“ ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern ein Auftrag, konkrete Maßnahmen für die Medienkunst zu setzen. Nach drei Jahren evaluiert die UNESCO, ob Linz im Medienkunstbereich auch weiterhin zur Speerspitze der Medienkunst gehört und der Titel damit zukünftig gerechtfertigt ist. Ein wichtiger Schritt, um diese Evaluierung zu sichern, ist dabei sicherlich der Ankauf des Vorlass der Künstlerin Valie Export, sowie die Ansiedlung der Valie Export Forschungsstelle in der Tabakfabrik Linz. Aber auch darüber hinaus wird sich die Stadt Linz und ihre Kunst- und Kulturszene engagieren müssen, jene Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Valie Exports von morgen hervorbringen und unterstützen. Die Tabakfabrik Linz wird dazu ihren Beitrag leisten, in dem wir uns nach Möglichkeit bemühen, Raum für Medienkunst zu schaffen. Und Raum heißt bei uns nicht nur physischer Raum. Die Tabakfabrik Linz möchte ein Möglichkeitsraum sein, der Künstlerinnen und Künstler die Chance gibt, in bester Weise ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs leisten zu können. Dazu wird es noch weitere, neue Initiativen geben – es bleibt spannend in Linz!
Mehr Informationen zur City of Media Arts Linz gibt es unter www.cityofmediaarts.at