Neue Gebäudenamen mit Geschichte zur besseren Orientierung

Stadt Linz

Charakterstarke Bezeichnungen mit historischem Kontext zur Tabakproduktion ziehen sich ab sofort wie ein roter Faden durch das Tabakfabrik-Areal

Memphis, Casablanca, Smart, Havanna, Falk & Co.: Namen wie diese erzählen große Geschichten von Freiheit und Abenteuer, von Wagemut und Reiselust. Sie erinnern sowohl an Humphrey Bogart als auch an VALIE EXPORT, an Buena Vista Social Club und an den Geschmack der Zigarette danach; an altehrwürdige Sorten der Austria Tabak, an Tennessee und an das alte Ägypten, an kubanische Zigarren und die Eleganz von Greifvögeln.

Mit der neuen Nomenklatur für ihre Bestandsgebäude und für das Neubauprojekt Quadrill verabschiedet sich die Tabakfabrik Linz von den bürokratisch-nüchternen Bezeichnungen wie Bau 1 und Bau 2 und lädt die einzelnen Häuser durch charakterstarke Namen neu auf: Dieses neue Sortiment an Bezeichnungen erweist nicht nur der jahrzehntelangen Tabakproduktion am Standort eine Reverenz, es erleichtert auch die Orientierung am Areal, erzeugt Bilder im Kopf und gibt Hinweise darauf, was im Inneren geschieht. Die „Taufe“ der Gebäude erfolgte in Abstimmung mit der Community: Die Mieter:innen der Tabakfabrik hatten die Gelegenheit, in diesem Kreativprozess mitzuwirken und ihre Ideen und Meinungen einzubringen. Das Ergebnis ist sowohl ein Streifzug durch die Markengeschichte der Austria Tabak und die reiche Historie am Standort als auch ein schlüssiges Gesamtkonzept, das sich nach einer Phase der Eingewöhnung und entsprechender kommunikativer Begleitung begrifflich durchsetzen wird.

 

Der Bau 1 wird zum Haus CASABLANCA.

Der Bau 2 wird zum Haus DAMES.

Die Magazine heißen FALK, HAVANNA und SMART.

Das Neubauprojekt QUADRILL besteht aus dem QUADRILL-Tower und den drei Häusern MEMPHIS, BOSTON und BALBOA.

Und das Kraftwerk? Bleibt das Kraftwerk.


SMART (Magazin 3/Grand Garage): So wird das Magazin 3 mit der Innovationswerkstatt Grand Garage als Hauptmieterin in Zukunft nicht umsonst Haus SMART heißen: In Anlehnung an „Smart“, jenem 1955 eingeführten Klassiker aus dem Hause Austria Tabak, der spätestens als „Smart Export“ mit seinem stilvollen Verpackungsdesign für Furore sorgte. Die Weltkugel mit dem Schriftzug „semper et ubique“ („immer und überall“) inspirierte auch die Linzer Medien- und Performancekünstlerin VALIE EXPORT bei der Wahl ihres Künstlernamens. In ihrem Werk „VALIE EXPORT – SMART EXPORT“, das im Museum of Modern Art in New York ausgestellt ist, ist sie selbst rauchend abgebildet, während sie eine veränderte „Smart Export“-Schachtel in die Kamera hält: Die Weltkugel zeigt das Gesicht der Künstlerin, der Schriftzug „Smart“ wurde durch „VALIE“ ersetzt.

Soweit zur Kultur- und Kunstgeschichte. Smart, das sind definitiv auch die Tüftlerinnen und Bastler in der Grand Garage, in deren riesigem Makerspace gelasert und geschweißt, 3-D-gedruckt und an Prototypen gearbeitet wird. Smarte Ideen und Lösungen für ihr Business entwickeln auch die Mode-Enthusiasten des Textillabels Vresh oder die Designer von Responsive Spaces jeden Tag aufs Neue. Undnicht zuletzt: Ein ehemaliges Tabaklager in einen Ort zu verwandeln, in dem nun die kreativen Funken fliegen – ganz schön smart!

HAVANNA (Magazin 2): Ein weiteres ehemaliges Tabaklager, das ob seiner spektakulären Fassade aus Glasbausteinen und dem hochwertigen Innenausbau kaum noch als solches zu erkennen ist, heißt nun HAVANNA. Die ersten Assoziationen führen in die Hauptstadt der Karibikinsel, die nicht nur bekannt ist für die besten Zigarren der Welt, sondern auch für Musik, Tanz und ein besonderes Lebensgefühl. Dieses Lebensgefühl spiegelt sich auch in den beiden Workshopräumen „Cuba“ und „Libre“ wider, in denen unternehmerische Herausforderungen mit Leichtigkeit in Angriff genommen werden können. Das elegante Haus Havanna steht zudem für geballte IT-Kompetenz: Ganz oben, im sechsten Stock, hat sich aus den drei Blockchain-Spezialisten Akarion, Blockpit und NodeVenture der Danube Blockchain Hub geformt, von den weiteren Ebenen aus operieren XXXL.digital, die digitale Organisationseinheit von Österreichs größtem Möbelhändler, und die IKT Linz GmbH als zentraler Serviceanbieter für Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Grand Garage verfügt im Haus HAVANNA über weitere Räumlichkeiten – passend zum Digitalschwerpunkt ist hier auch die Coders.Bay, eine Coding-Ausbildungsstätte am Puls der Zeit, untergebracht. Im Erdgeschoß schließlich befasst sich die ROSE, ein Oberstufenrealgymnasium der Evangelischen Kirche, unter anderem mit Fragen des digitalen Humanismus.

FALK (Art Magazin/Magazin 1): 1963 kam mit der „Falk“ eine „besonders leichte, vollaromatische Doppelfilter-Zigarette für den kultivierten Raucher“ auf den Markt. Vielen Linzerinnen und Linzern ein Begriff wurde sie auch den durch die weithin sichtbare Leuchtschrift am Dach des ehemaligen Zwischenmagazins B. Der Schriftzug wird aktuell restauriert und soll in Zukunft namensgebend an der hofseitig sichtbaren Fassade des Art Magazins angebracht werden. „Falk“ also als Namensgeberin für die beflügelnde Kraft der Künste in all ihren Ausprägungen.

DAMES (Bau 2): Der Bau 2, direkt an der Unteren Donaulände, trägt seit vielen Jahrzehnten das Logo der Zigarettenmarke Dames an der Fassade und ist damit zu einem Wahrzeichen für die Fabrik geworden. Der Dames-Schriftzug kennzeichnet die Tabakfabrik nach Norden, zum Parkbad, zur Donau und ihrer Lände, zur Eishalle und zur Tankstelle. Es ist ein vertrauter Blick auf den Bau 2, eine ehrwürdige, alte Dame(s). Im Haus DAMES finden sich auch einige der Tabakfabrik-Mieter:innen der allerersten Stunde: unter anderem die Digital-Agentur Netural oder das Architekturstudio Kleboth & Dollnig.

CASABLANCA (Bau 1): Die von Stararchitekt Peter Behrens lang gezogene und nach Osten in eine zarte Kurve übergehende Zigarettentabakfabrikation ist mit 18.500 Quadratmetern vermietbarer Fläche das größte Einzelgebäude im Bestand und Heimat unterschiedlichster Organisationen: Die Palette reicht von den Start-ups auf der Strada del Startup über den international agierenden Softwareentwickler Smarter Ecommerce und die Werbeagentur Lunik2 bis hin zu Studiengängen der Kunstuniversität Linz.  Sie alle sind Teil des „weißen Hauses“ mit seinen in Linzer Blau gehaltenen Fensterbändern. Casablanca, das erinnert an den Filmklassiker von 1942 mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen genauso wie an die Casablanca-Zigaretten rauchende Kunstfigur Hudriwudri des verstorbenen Karikaturisten Manfred Deix. Assoziationen und Querverbindungen, die gut zur Vielfältigkeit im Inneren dieses Gebäudes passen.

QUADRILL: Auch die Bezeichnungen für das vierteilige Gebäudeensemble im Westen des Tabakfabrik-Areals, das bis 2025 von der Bodner Gruppe realisiert wird, nehmen im Sinne einer kohärenten  Namensgebung Anleihen an der reichen Geschichte der Tabakproduktion: So ist MEMPHIS, die mittlerweile eingestellte und über viele Jahrzehnte erfolgreichste Zigarettenmarke der Austria Tabak,  neben BOSTON und BALBOA Namensgeberin für eines der Häuser.  Der 109 Meter hohe Turm des QUADRILL wird schlicht QUADRILL-Tower heißen.

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