Ars Electronica Solutions: Von der Tabakfabrik über Bregenz und Dubai in die ganze Welt

©AES_mY

Als allererster Mieter zog die Ars Electronica Solutions 2011 in die damals noch leere Tabakfabrik ein. Neun Jahre später hat sich nicht nur die Tabakfabrik verändert – auch die Ars Electronica Solutions ist mittlerweile international höchst erfolgreich tätig und entwickelt Innovationen für die ganze Welt.

Wie die Ars Electronica im Allgemeinen beschäftigt sich auch ihr Geschäftsbereich Ars Electronica Solutions (AES) mit dem humanen Einsatz von Technologie und bereitet die Erkenntnisse verständlich für die Bevölkerung auf. Das Format ist dabei je nach Zielgruppe unterschiedlich und reicht von Installationen über Messestände und Ausstellungen bis hin zu Events. Beispielsweise installierte man in diesem Jahr den weltweit zweiten Deep Space 8K als „Cubo Negro“ im mexikanischen Sinaloa Science Center oder inszenierte kürzlich das Launch-Event des neuen Rosenbauer RT Feuerwehrfahrzeugs.

Global Shift – Die Welt im Wandel

Ein besonders prägnantes Thema, mit dem sich das Team der AES immer wieder auf verschiedene Weise auseinandersetzt, ist unser Planet und wie er sich weiter entwickeln wird. Basierend auf Daten von Kooperationspartnern wie der European Space Agency (ESA) oder dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) konzipierte die AES die Ausstellung „Global Shift“, die sich mit den vielen Facetten der globalen Veränderungen und Umbrüche beschäftigt und neben dem Ars Electronica Center auch seit September in Bregenz zu sehen ist. Dort gelang es der AES gemeinsam mit der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Vorarlbergs, eine Ausstellung auf die Beine zu stellen, die in jenem Bundesland, das 2019 den Klimanotstand ausgerufen hat, den Puls der Zeit trifft.

Die Ausstellung „Global Shift“ präsentiert verschiedene interaktive Positionen, die sich kritisch mit den gegenwärtigen globalen und lokalen Veränderungen auseinandersetzen. © AES

„Die Frage nach der Entwicklung unserer Welt führt unweigerlich auch immer zum Thema Klimawandel“, erklärt Michael Mondria, Managing Director der AES. „Die partizipative Ausstellung ist deswegen auch ganz bewusst an Kinder und Jugendliche gerichtet, denn sie sind es, die von dieser Problematik am meisten betroffen sind und sensibilisiert werden sollten. Ziel der Ausstellung ist es dahingehend auch, ihren Wissenstand abzugreifen, so schwarze Löcher in der Informationspolitik zu identifizieren und Maßnahmen dagegen zu setzen.“

„Global Shift“ ist in drei Teile untergliedert: Der erste Part thematisiert die faszinierende Schönheit der Erde, aber auch ihren besorgniserregenden Status Quo in puncto Ressourcenknappheit, Gletscherrückgang oder Waldsterben. Der zweite Teil stellt den Menschen und seine Umwelt in den Mittelpunkt, die sich wie er selbst durch die globale Vernetzung im stetigen Wandel befindet. Der dritte Teil kombiniert die beiden vorherigen und behandelt die Zukunft des Lebens auf unserer Erde und wie sich der globale Wandel darauf auswirkt.  

Klimatisch bedingte Veränderungen wie Ressourcenknappheit, Gletscherrückgang oder Waldsterben sind Thema bei „Global Shift“. ©AES

Während die Ausstellung im AEC diesbezüglich global denkt, holt jene in Vorarlberg die Menschen mit lokalen Beispielen wie dem Fischschwund im Bodensee oder der Schneeknappheit im Montafon ab. Für diese Herangehensweise erhielt „Global Shift“ sogar den Vorarlberger Klimaschutzpreis.

Expo 2020 Dubai – Austria makes sense

Die Weltausstellung 2020, die heuer in Dubai hätte stattfinden sollen und wegen Covid-19 um ein Jahr verschoben wurde, ist in vielerlei Hinsicht eine Premiere. Es ist die erste Expo in einem arabischen Land, das größte Event in der arabischen Welt und die erste Weltausstellung, an der die Ars Electronica mitwirkt.

Für die spektakuläre Architektur des Österreich-Pavillons, welche die traditionelle arabische Bauweise mit modernen Aspekten vereint, zeichnet das Architekturbüro querkraft verantwortlich. Gemeinsam mit ihnen, dem Designstudio bleed und der Kommunikationsagentur bürowien konzipierte die AES den Auftritt Österreichs auf der Expo. Unter dem Titel „Austria makes sense“ weist der Pavillon einerseits auf die sinnvolle Ausrichtung Österreichs auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit hin, anderseits wird auch die Rückbesinnung auf sinnliche Erfahrungen thematisiert.

Das Modell des Österreichpavillons bei der EXPO zeigt die besonderen architektonischen Überlegungen. © AES_Michaela Fragner

„Der Pavillon, der weit mehr als eine bloße Ausstellung, sondern eine holistische, sinnliche Erfahrung ist, dient so als Plattform für die spektakulären österreichischen Innovationen aus dem technologischen Sektor. Und er spiegelt auch die Fähigkeit Österreichs wieder, Tradition und Moderne charmant zu vereinen“, erklärt Chris Bruckmayr, Head of Products & Events bei AES.

Ein herausfordernder Punkt in der Konzeption war die Zielgruppe, die ob der Internationalität und Größe der Expo alle Kulturen und Altersschichten vereint. „Dementsprechend wichtig war es, eine möglichst niederschwellige Vermittlungstechnik zu finden, die für jeden auch sinnlich erfahrbar ist. Dieses Pankulturelle, wie ich es gerne nenne – also das über die kulturellen Schranken Hinausgehende –, ist auch etwas, das Österreich mit seiner Gastfreundlichkeit und Weltoffenheit repräsentiert. Das Talent, die eigenen Traditionen zu vermarkten sowie Export und Handel zu betreiben, ist einfach etwas typisch Österreichisches“, führt Bruckmayr aus.

Mittels Pixelturm ist der Österreich-Auftritt auf der EXPO noch bis Ende Oktober im AEC zu sehen. ©AES_Michaela Fragner

„Die Expo widmet sich in drei Themen der Welt von morgen: Opportunity, Sustainability und Mobility. Österreich ist neben Ländern wie China, Indien und Norwegen Teil des Opportunity Pavillons“, erklärt Michaela Fragner, Project Managerin bei AES, die Hintergründe. Wer sich ein Bild vom Österreich-Auftritt bei der Expo 2020 Dubai machen möchte, kann dies im AEC tun. Dort steht aktuell der Pixelturm, ein mobiles und multimediales innenarchitektonisches Kunstwerk, das auch integraler Bestandteil des so genannten iLabs im Österreich-Pavillon und der Innovationskraft Österreichs gewidmet ist.

Vorteil durch Kollaboration

Seit mittlerweile bald zehn Jahren ist die AES Mieterin in der Tabakfabrik, vieles hat sich seither verändert. „Das Leben hier vibriert. Die leere Fabrik von damals hatte natürlich auch ihren Charme, aber dieser spektakuläre Mix an MieterInnen und der effiziente Austausch mit ihnen bringt so viele Vorteile. Das Schöne ist, dass er aber nicht nur uns nützt, sondern wir auch anderen weiterhelfen und so positiv zur Community beitragen können“, freut sich Managing Director Mondria.

Michael Mondria (Managing Director), Michaela Fragner (Project Management) & Chris Bruckmayr (Head of Products & Events) ©AES_mY

 

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