ZYNDSTOFF N°1 & Wettbewerb DIE ZYNDENDE IDEE

Fotocredit: Tabakfabrik Linz

Was können wir tun, damit der technische Fortschritt der Gesellschaft nützt und nicht schadet? Wer diese Frage mit einer zyndenden Idee beantworten kann, erhält ein mietfreies Büro in der Tabakfabrik Linz – auf Lebenszeit!

Unter dem Titel „Die zyndende Idee“ lobt die Tabakfabrik Linz einen bis dato einzigartigen internationalen Wettbewerb aus, auf der Suche nach Ideen, Impulsen und Innovationen für die Zukunft der Arbeit. Der Wettbewerb startet heute zeitgleich zum Erscheinungstermin von Zyndstoff, dem neuen Magazin der Tabakfabrik Linz, das die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Tschickbude ins Rampenlicht rückt. Erhältlich war das Magazin Zyndstoff einen Monat lang in 2.700 Trafiken in ganz Österreich, sowie unter www.zyndstoff.org auch als interaktive Web-Version sowie per Bestellformular.

Magazin ZYNDSTOFF

ZYNDSTOFF ist einerseits eine Ode an die Tabakfabrik Linz und eine Verbeugung vor diesem großartigen, denkmalgeschützten Bauwerk. Es ist eine Bühne, um all jene Protagonistinnen und Visionäre vor den Vorhang zu bitten, die nach dem Ende der Tabakproduktion die Lunte rochen und Vertrauen in die Potenziale dieses unverwechselbaren Ortes gelebt haben. Und es ist nicht zuletzt eine verschriftlichte, verbildlichte und jedermann und jederfrau zugängliche Fortsetzung der kreativen und industriellen Geschichte der Stadt Linz.

„Das Magazin Zyndstoff erscheint nun zum Start jeder neuen Bauetappe in der Tabakfabrik Linz. Es bildet jeweils den Auftakt zur Neugestaltung einzelner Gebäudeteile und illustriert deren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die erste Ausgabe von Zyndstoff rückt den Bau 1 der Tabakfabrik ins Rampenlicht. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, ein so hochwertiges und atmosphärisch dichtes Magazin zu produzieren, um ein breites Bewusstsein zu schaffen für die Möglichkeiten, Funktionen und Nutzungskonzepte des Bau 1. Mit Zyndstoff präsentiert die Tabakfabrik Linz allerdings nicht nur räumliche Rahmenbedingungen für neue Berufsbilder, sondern sucht auch nach zyndenden Ideen für die automatisierte Arbeitswelt von morgen und vergibt einen ebenso einzigartigen wie hoch dotierten Preis. Die Siegerin oder der Sieger des weltweiten Wettbewerbs erhält in der Tabakfabrik Linz ein Büro auf Lebenszeit – im Gegenwert von bis zu 100.000 Euro“, sagt Chris Müller, Direktor der Tabakfabrik Linz.

Zyndstoff Magazin mal drei

„Von Kreativen, für Kreative, dieser Leitgedanke war uns auch bei Zyndstoff wichtig. Einige der besten und interessantesten Köpfe Österreichs erzählen Geschichten aus und über die Tabakfabrik. Das Ergebnis ist ein dichtes und spannendes Magazin, das eine breite Bevölkerung anspricht. Gemeinsam mit einer österreichweiten Werbekampagne, dem innovativen Onlineauftritt und dem großen Ideenwettbewerb zementieren wir den Status der Tabakfabrik Linz als Leuchtturmprojekt“, so Thomas Diesenreiter, Projektleiter des Magazins Zyndstoff.

Zyndstoff Innen Aufgeschlagen Inhaltsverzeichnis

ZYNDSTOFF ist andererseits aber auch eine Plattform für einen interdisziplinären Diskurs, der sich der Frage widmet, wie Kreativwirtschaft, wie Industrie, wie Standortpolitik in Zukunft aussehen kann. Es ist eine Einladung an alle, sich selbst die Frage zu stellen, welche Chancen die persönliche, die menschlich relevante Dienstleitung im Zeitalter der zunehmenden Anonymisierung und Entsozialisierung im Produktionsprozess hat und wie diese Chancen gefördert werden können. Vor allem aber soll das Magazin im wahrsten Sinne seines Titels Zündstoff für konstruktive und polarisierende Diskussion über Stadt, Stadtleben und urbanes Leben in unser aller Zukunft bieten.

Reproduktion Tabakfabrik Linz Bettina Gangl 4

„Kreativität ist in erster Linie abhängig von Talent, und in zweiter Linie von der Tatsache, ob man von der Muse geküsst wird oder nicht. Aber man kann Kreativität auch fördern und ermöglichen. Das Programm der Tabakfabrik Linz hat sich genau diesem Thema verschrieben. Wo einst Zigaretten produziert wurden, entsteht nun ein Kreativ-Cluster, ein konzentrierter Hyper-Ort für Künstler, Künstlerinnen, Kreativschaffende und Start-upper. In diesem Maßstab ist das langfristige Revitalisierungsprojekt österreichweit einzigartig. Das Magazin ZYNDSTOFF hat die Aufgabe, dieses Alleinstellungsmerkmal in die Öffentlichkeit zu tragen und potenzielle Interessenten und Interessentinnen zu gewinnen. Und natürlich soll ZYNDSTOFF auch inhaltlichen Zündstoff bieten. In der Reibung entstehen die besten Ideen. Das ist unser Beitrag. Die Arbeit als Chefredakteur hat mir großen Spaß bereitet“, sagt Wojciech Czaja, Chefredakteur des Magazins Zyndstoff.

ZYNDSTOFF bietet inhaltlichen Zündstoff mit kontroversiellen Texten und Einblicken in die Tabakfabrik Linz, in die österreichische Kreativwirtschaft und in die Zukunft der Welt des Arbeitens. In der Ausgabe 1 finden Sie auf 68 Seiten Beiträge von Harald Katzmair, Thomas Vašek, Jazz Gitti, Gabu Heindl, Marianne Jungmaier, Maik Novotny, Dominika Meindl, Chris Müller, Markus Eidenberger, Dietmar Tollerian, Hannes Langeder und vielen mehr.

Das ZYNDSTOFF Team

Angeführt wurde das ZYNDSTOFF-Projektteam von Thomas Diesenreiter, dem Leiter der Kommunikationsabteilung der Tabakfabrik Linz, der auch für das Vertriebs- und Werbekonzept verantwortlich zeichnet.

Die inhaltliche Konzeption und die Chefredaktion lag in den Händen des aus dem Standard bekannten Architekturjournalisten Wojciech Czaja. Neben ihm befinden sich unter den AutorInnen der ersten Ausgabe erfahrene Tageszeitungsjournalisten, Fachjournalistinnen, Schriftstellerinnen und Blogger. Dabei wurde höchster Wert auf sprachliche und journalistische Qualität gelegt. Ein Großteil der verwendeten Fotografien stammt von den Linzer Fotografen Florian Voggeneder und Dietmar Tollerian, die schon seit Jahren in und mit der Tabakfabrik arbeiten.

Für das Gestaltungskonzept und die grafische Umsetzung des Magazins und der Website zeichnet sich der Linzer Grafiker Michael Holzer verantwortlich, der in den letzten Jahren auch das Corporate Design der Tabakfabrik entwickelt und umsetzt. Lektoriert wurde das Magazin von Ulrike Ritter.

Online-Auftritt

Neben der Printausgabe startet am 11. Dezember 2015 unter www.zyndstoff.org auch eine eigene Web-Version. Der aufstrebende Linzer Webdesigner und –entwickler Bene Reiter hat gemeinsam mit dem Grafiker Michael Holzer die Inhalte des Printprodukts mediengerecht für das Web aufbereitet. Durch Scrollen mit der Maus oder dem Touchpad steuern sich die BenutzerInnen durch die einzelnen Kapitel des Magazins und können selbst bestimmen, welche Inhalte sie im Detail ansehen wollen.

Auf der Website findet sich auch das Onlineformular für die Einreichung zum Ideenwettbewerb „Die Zyndende Idee“:

Ideenwettbewerb „Die zyndende Idee“

Was können wir tun, damit der technische Fortschritt der Gesellschaft nützt und nicht schadet? Wir suchen nach Ideen, nach Impulsen, nach Innovationen, die sich mit der Zukunft von Arbeitsmarkt und Industrie befassen. Die beste Idee dieses internationalen Calls wird von einer Jury ausgewählt. Der Gewinner, die Gewinnerin erhält ein mietfreies Büro in der Tabakfabrik Linz – auf Lebenszeit.

Zyndstoff Zyndende Idee Büro

200 Jahre nach der industriellen Revolution steht uns ein weiterer radikaler Wandel bevor. Die zunehmende Vernetzung von allen und allem verändert die Art, wie wir leben, wie wir arbeiten, wie wir produzieren. Die Stichworte, die diese Entwicklung medial greifbar machen, lauten Robotik, Industrie 4.0 und cyber-physische Revolution. Ungeahnte Möglichkeiten für neue Konzepte, Produkte und Methoden tun sich damit auf.

Zugleich erscheint uns die tiefgreifende Umwälzung des Begriffs Arbeit, die damit verbunden ist, auch als Bedrohung unserer eigenen Existenz. Von jeher werden Kostenoptimierung, Effizienzsteigerung und zunehmende Produktivität mit einem Abbau von Man- und Womanpower gleichgesetzt. Allein in der Tabakfabrik haben 290 Mitarbeiterinnen zuletzt 10.000-mal mehr produziert als die 1.500 Menschen, die hier in den Dreißiger- und Vierzigerjahren tätig waren. Die Umsatz- und Gewinnzahlen sind drastisch gestiegen. Doch wer hat davon profitiert?

Der Ersatz von harter manueller, gesundheitlich zermürbender Arbeit durch Maschinenkraft beschert uns Zeit, Lebensqualität und monetären Wohlstand – zumindest in der Theorie. In der Praxis jedoch leidet die Gesellschaft unter zunehmend schwierigeren Arbeitsbedingungen. Die Auftraggeber verlangen immer größeren Output in immer kürzerer Zeit zu immer geringerem Lohn. Die Folge davon sind psychische und physische Erkrankungen am Arbeitsplatz – wie etwa Migräne, Unwohlsein, Depression, Aggression, Arbeitsunfälle und schlimmstenfalls Burn-out. Rund elf Prozent der österreichischen Bevölkerung sind von diesem Ausgebranntsein betroffen, Tendenz steigend.

Wie gehen wir mit dieser Ambivalenz um? Was können wir tun, damit der technische Fortschritt der Gesellschaft nützt und nicht schadet? Und wie können wir den uns bevorstehenden Umbruch als Beschleunigungsmoment nutzen, damit nicht die Industrie die einzige Gewinnerin und alle anderen die Verlierer sind? Schon Alfred Dallinger träumte in seiner Amtszeit als Sozialminister (1980–1989) davon, die Wirtschaft stärker zur Verantwortung zu ziehen – und zwar nicht in Form von lohnabhängigen Sozialabgaben, sondern im Sinne einer umsatzorientierten Wertschöpfungsabgabe. Ist das vielleicht eine mögliche gedankliche Stoßrichtung?

Wir alle unterschätzen bislang den Wert von Kreativität als Triebfeder für die Innovationskraft unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund lobt die Tabakfabrik Linz in ihrer Rolle als Denkschmiede einen offenen, weltweiten Ideenwettbewerb aus. Wir suchen nach praktischen und/oder theoretischen Ansätzen, die sich mit der Zukunft von Arbeitsmarkt und Industrie befassen. Wir suchen nach attraktiven Steuerungsmechanismen sowie intelligenten Anreiz- und Ausgleichsmitteln für die Industriegesellschaft, um die Polarität von Opfer und Profiteur einzudämmen. Wir suchen nach Ideen, nach Impulsen, nach Innovationen in Zusammenhang mit den derzeit brennenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen.

Eine unabhängige Jury wird das beste Projekt ermitteln und küren. Der Sieger, die Siegerin erhält ein mietfreies Büro in der Tabakfabrik Linz – und zwar auf Lebenszeit. Eine solche Preiswürdigung ist eine Premiere im Wettbewerbswesen.

Die Londoner und Bostoner Soziologin und Wirtschaftswissenschafterin Saskia Sassen übernimmt die Patenschaft über den Ideenwettbewerb „Die zyndende Idee“.

„Wirtschaftliche Evolution ist ein treibender Motor unserer Gesellschaft. Und das ist gut so. Nur leider profitieren von dieser Entwicklung immer nur recht wenige. Ein Teil der Gesellschaft bleibt davon unberührt. Aus diesem Grund spricht mir der Zyndstoff-Wettbewerb aus tiefster Seele. Wir brauchen Ideen für einen besseren Umgang mit Fortschritt. Wir brauchen Ideen für die Zukunft der Industrie.“ (Saskia Sassen, Columbia University, London School of Economics)

Teilnahmebedingungen, die Zusammensetzung der nationalen und internationalen Jury, die relevanten Bewertungskriterien zur Erfassung der Qualität der eingereichten Projektideen sowie spezifische Konditionen zum Hauptpreis finden Sie ab sofort auf zyndstoff.org/zyndende-idee.

Einreichschluss für Die zyndende Idee ist der 31. März 2016. Die Tabakfabrik Linz freut sich auf frischen Wind, auf innovative Ideen, auf bahnbrechende Modelle.

Vertrieb

ZYNDSTOFF wird als Printausgabe mit einer Auflage von 8.000 Stück in Lokalen, Restaurants und diversen Kulturstätten in Oberösterreich mit Fokus Linz aufliegen. Darüber hinaus gibt es eine Partnerschaft mit den österreichischen Trafiken: In mehr als 2.700 Trafiken ist ZYNDSTOFF vier Wochen lang käuflich erhältlich.  Ein Teil der Auflage ist für postalische Verschickung an Unternehmen, klein- und mittelständische Betriebe, Kulturinstitutionen, öffentliche Einrichtungen und Gemeinden vorgesehen. Auf Anfrage wird ZYNDSTOFF auch per Post verschickt, beispielweise mittels einer Rücksende-Postkarte, der mit einer Auflage von 80.000 Stück österreichweit verteilt wird.

Bestellen Sie jetzt unentgeltlich Ihr ZYNDSTOFF Exemplar mittels eines einfachen Formulars.

Zyndstoff Flyer Mehrere

Die Tabakfabrik Linz

Die Tabakfabrik Linz, die 1935 nach Plänen von Peter Behrens und Alexander Popp als eine der modernsten, innovativsten Produktionsstätten Österreichs in Betrieb genommen wurde, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Neueste Erkenntnisse aus Architektur und Industrie wurden hier unter einem Dach vereint. Die Tschickbude hat seitdem einen festen Platz in der Geschichte dieser Stadt. Und zwar nicht nur bis zum dramatischen Ende 2009, sondern auch weit darüber hinaus. Wo einst bis zu 8.000 Zigaretten pro Minute gefertigt wurden, wird nun Kreativität produziert.

Coworker und Querdenkerinnen, Designer und Architektinnen, Bildschirmspringer und Wanderschweber, Künstlerinnen und Tänzer, Werber und Medienagentinnen, Raummissionare, Beraterinnen, Immobilienfachfrauen, Modefreaks, Politiker, Bäckerinnen, grüne Daumen und Dauminnen, Kioskfahrer, Fashion-Victims, Möbelhedonisten, Köchinnen, Supermarkt-Revoluzzer, DJs und Veranstaltungstechniker… sie alle haben in der Tabakfabrik ein neues Zuhause, einen neuen Arbeitsplatz gefunden. 340 Menschen sind es bislang. Wo früher Tabak produziert wurde, arbeiten diese Pioniere nun an der Zukunft der Kreativwirtschaft.

Zyndstoff 01 Cover Final

beteiligte PionierInnen



Tschickmanufaktur

Die RL Tschickfabrik GmbH von Reinhard Leitner hat die österreichische Zigarette TSCHICK entwickelt. Diese stellt ein bewusstes Gegenkonzept zum Vormarsch globaler Marken dar.

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Creative Region Linz & Upper Austria

Mit der Initiative CREATIVE REGION unterstützen die Stadt Linz und das Land Oberösterreich Wachstum und Erfolg der Kreativbranchen und positionieren Linz und Oberösterreich als kreativen Standort.

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