Digital-AHS in der Tabakfabrik

Im Neubau der Tabakfabrik könnte die Digital-AHS Platz finden | Bild: Zechner-expressiv

Um die Chancen der Digitalisierung und des technologischen Wandels optimal zu nutzen, setzen sich hochrangige VertreterInnen aus Stadtpolitik, Industrie und Bildungseinrichtungen für eine AHS mit Schwerpunkt Digitalisierung und Robotik am Standort Linz ein. „Wie an keinem anderen Ort in Oberösterreich werden hier Bildung, Forschung, Innovation und Produktion miteinander vernetzt. Nicht umsonst finden sich hier auch die meisten Arbeitsplätze für IT-ExpertInnen und TechnikerInnen“, betont Bürgermeister Klaus Luger. Weil es aber einen immer stärkeren Mangel an Fachkräften in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und eine zu geringe Präsenz von Robotik und Digitalisierung im herkömmlichen Schulsystem gebe, brauche es neue Bildungsangebote.

Idealer Standort Tabakfabrik

Der ideale Standort für eine Digital-AHS ist für die Liegenschaftsreferentin der Stadt Linz, Regina Fechter, mit der Tabakfabrik Linz bereits gefunden: „Eine Schule neuen Zuschnitts braucht auch ein anderes Umfeld“, sagt die Stadträtin. „Die gute Vernetzung von Innovation, Forschung, (Aus-)Bildung und Produktion zeichnet Linz aus. Da war es für mich logisch, einen der Kristallisationspunkte dieses Netzwerksgedankens ins Spiel zu bringen: die Tabakfabrik Linz.“ Hier, wo durch das Engagement der Stadt mittlerweile nicht nur mehr als fünf Mal so viele Arbeitsplätze entstanden sind als es zum Zeitpunkt der Schließung der Zigarettenproduktion gab, würden die wesentlichen Faktoren aufeinandertreffen: neue Technologien, Start-ups in der Entwicklungsphase, digitale Industrie und industrielle Fertigung, sowie eine Produktionsschule und zukunftsorientierte Ausbildungsangebote.

„So wie in Raffaels ‚Schule von Athen‘ die großen Denker von der Antike bis zur Renaissance mit all ihren Disziplinen vereint sind, so sollen in der Tabakfabrik verschiedenste Denkschulen und ihre Werkstätten vertreten sein, um in der Gegenwart eine Deutungshoheit für die Zukunft zu erlangen. Die AHS für Digitalisierung und Robotik wird dafür ein wesentlicher Baustein sein“, sagt Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz.

Raffaels „Schule von Athen“ in den Vatikanischen Museen. (gemeinfrei)

Schwerpunkt der Digital-AHS werden alle Bereiche des Lebens sein, die von Digitalisierung und Robotik durchdrungen sind. Mit einer dezidierten Praxisorientierung sollen nicht nur Bezüge zur Berufs- und Arbeitswelt hergestellt, sondern auch Forschung und Entwicklung miteingebunden werden. Die neun Jahre dauernde Sonderform der AHS wird die Matura außerdem mit einer Lehre verbinden und soll so wesentliche Voraussetzungen erfüllen, Kindern eine zukunftsorientierte Ausbildung zu ermöglichen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Das Konzept für die DIgital-AHS ist vollständig ausgearbeitet, die Zustimmung des Bildungsministeriums steht allerdings noch aus.

Mehr erfahren:

Informationen zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger, Stadträtin Regina Fechter, Joachim Haindl-Grutsch (Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich), Rektor Herbert Gimpl und Vizerektor Josef Oberneder (Pädagogische Hochschule Oberösterreich)

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