Österreichischer Kongress für Soziologie
Vor wenigen Jahren hat Michael Burawoy, damals Vorsitzender der American Sociological Association, in einem auch im deutschen Sprachraum breit rezipierten Aufsatz (2005) dafür plädiert, dass sich Soziologie nicht nur an ein akademisches Publikum richten solle, sondern auch an einen breiten Kreis von zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeiten.
Öffentliche Soziologie könnte – so verstanden – als „Gewissen“ der Disziplin fungieren, als Aktivität, mit der öffentliche Debatten über Fragen der sozialen Ungleichheit, der kulturellen und geschlechtlichen Ungleichheiten, des Marktfundamentalismus oder der ökologischen Bedrohungen bestimmt und gefördert werden.
Dieser Prozess braucht nicht nur eine Soziologie, die versucht, Fragen von öffentlichem Interesse über das akademische Feld hinaus zur Diskussion zu stellen. Er braucht auch Öffentlichkeiten, die auf soziologisch-sozialwissenschaftliche Problematisierungen antworten und in diesem Sinn ein Bedürfnis nach Reflexion entwickelt haben. Die zentralen Fragen einer Veranstaltung könnten demnach sein:
Welche Argumente sprechen dafür und dagegen, dass sich das Fach im Sinn einer öffentlichen Soziologie aktiv zu gesellschaftlichen Fragen einbringt und versucht, öffentliche Debatten anzuregen?
Wie sind die sozialen und kulturellen Bedingungen dafür einzuschätzen, dass öffentliche Soziologie von unterschiedlichen Öffentlichkeiten wahrgenommen und aufgegriffen wird?
Am Podium diskutieren zu diesen Fragen:
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Johann Bacher (JKU Linz)
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Simon Burtscher („okay.zusammen leben“, Dornbirn)
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Christian Fleck (Uni Graz)
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Klaus Luger (Vizebürgermeister der Stadt Linz)
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Michaela Moser (Armutskonferenz)
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Ruth Wodak (Lancester University, (GB)
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Moderation: Klaus Buttinger (OÖ Nachrichten)
VeranstalterInnen: Institut für Soziologie der JKU, Sektion Soziologische Theorie der ÖGS, Volkshochschule Linz, Tabakfabrik Linz, Gesellschaft für Kulturpolitik, Kepler Salon.
Beginn: 19.30 Uhr