BRUCKNERBEATS – Die Jagd nach dem Meteor

20:30 / Kraftwerk
Archipicture

 Auf eine Komposition für Lautsprecherorchester von Pierre Henry folgt eine legendäre Party mit tanzbaren Beats:  Pierre Henrys Comme une symphonie, envoi à Jules Verne für Lautsprecherorchester bringt Geräusche und elektronische Klänge in einen Dialog mit Zitaten aus Sinfonien Anton Bruckners.Danach löst das Posthof-DJ-Team auf den weitverzweigten, enorm tanzbaren Spuren von Henry die Grenzen zwischen ernster, zeitgenössischer und populärer Musik auf.

BRUCKNERBEATS: PARTY MIT TANZBAREN BEATS

Pierre Henry – This is a journey into sound

Egal ob Daft Punk und Air, St. Germain, Cassius, Justice, Jean-Michel Jarre oder auch Kraftwerk, sie alle hätte es ohne den Herrn wohl in dieser Form nicht gegeben. Die Rede ist von Pierre Henry, einem der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten und Wegbereiter der elektroakustischen Musik aus Frankreich. James Blake, Busta Rhymes, Fatboy Slim, DJ Vadim und unzählige mehr haben sich aus dem ausufernden Klangkosmos des Franzosen mit Hang zum Retrofuturismus mit viel Liebe zum Groove inspirieren lassen, ihn remixt oder gar völlig neue Tracks entstehen lassen.

An diesem Abend begeben wir uns auf die weitverzweigten, dabei enorm tanzbaren Spuren von Henry und seinen Bearbeiter*innen und Remixern und lösen die Grenzen zwischen ernster, elektronischer, zeitgenössischer und populärer Musik auf. Oder wie es bei Eric B. & Rakim so schön heißt: „This is a journey into sound.“

Bruckners solitäre Stellung, die ihm auch schon Nikolaus Harnoncourt bescheinigte, indem er in einem Interview sagte, Bruckner sei wie ein „Meteor“ förmlich „in die Musikgeschichte hineinexplodiert“, wird für das junge, beatbegeisterte BrucknerBeats-Publikum am 7. Oktober auf ganz besondere und zugleich ungewöhnliche Weise ohrenfällig werden, wenn sich mit Gernot Kremser und Bernd Himsl das Posthof-DJ-Team auf die Jagd nach den Überbleibseln des Meteors Bruckner in der aktuellen Clubmusik begibt und dabei zeigt, dass Bruckner und tanzbare Beats kein Widerspruch sind, aber auch, dass Bruckner und Techno durch die additive Anordnung kurzer Motive und hinsichtlich der rhythmischen Strukturierung des musikalischen Materials mehr gemeinsam haben, als man vermuten würde. Davor wird im Kraftwerk der Tabakfabrik Linz Pierre Henrys Comme une symphonie, envoi à Jules Verne für Lautsprecherorchester präsentiert, das Zitate aller nummerierten Sinfonien Bruckners enthält!

Pierre Henry, Schüler von Nadia Boulanger und Olivier Messiaen, war Wegbereiter der Musique concrète, einer Kompositionstechnik, bei der Aufnahmen von Klängen und Alltagsgeräuschen durch Montage, Veränderung der Abspielgeschwindigkeit und Loops verfremdet werden. In Comme une symphonie, envoi à Jules Verne von 2005 ist jeder der acht Teile des knapp einstündigen Werks einem Roman von Jules Verne gewidmet, wobei Geräusche und elektronische Klänge in einen Dialog mit in unterschiedlichem Maße fragmentierten Zitaten aus allen nummerierten Sinfonien Bruckners treten. Durch den dritten Teil, der sich auf Vernes Die Jagd nach dem Meteor bezieht, ergibt sich eine weitere, wiewohl hintersinnige Verbindung zu Bruckner, den Nikolaus Harnoncourt als „Meteor“ beschrieben hat, der förmlich „in die Musikgeschichte hineinexplodiert[e]“.

Auf die Jagd nach den Überbleibseln des Meteors Bruckner in der aktuellen Clubmusik begibt sich anschließend das Posthof-DJ-Team und zeigt dabei, dass Bruckner und tanzbare Beats kein Widerspruch sind, aber auch, dass Bruckner und Techno durch die additive Anordnung kurzer Motive und hinsichtlich der rhythmischen Strukturierung des musikalischen Materials mehr gemeinsam haben, als man vermuten würde.

 

Pierre Henry (1927–2017)       BHP

Comme une symphonie, envoi à Jules Verne für Lautsprecherorchester (2005)

Anschließend:

PARTY MIT TANZBAREN BEATS

BESETZUNG

Nicolas Vérin | Klangregie       BHD

Bernd Himsl, Gernot Kremser | Posthof-DJ-Team

In Kooperation mit dem Posthof Linz – Zeitkultur am Hafen und Tabakfabrik Linz

Infos

  • Freitag, 7. Oktober 2022 // 20:30 Uhr
  • Kraftwerk, Tabakfabrik
  • Einheitspreis: € 20,– // Junges Ticket: € 7,–
  • Infos: www.brucknerhaus.at

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