Der Schatzgräber
Oper von Franz Schreker in einer Bearbeitung für Kammerorchester von Werner Steinmetz.
„Der Schatzgräber“ erzählt eine archaische, zeitlose Geschichte im Gewand eines Märchens, geprägt von den Strömungen seiner Entstehungszeit (1920), von Psychoanalyse, Symbolismus, Expressionismus und Naturalsimus. „Der Schatzgräber“ war eine der meistgespielten Opern der Weimarer Republik und Schrekers größter Bühnenerfolg. Durch die Nationalsozialisten als “entartet” gebrandmarkt, geriet „Der Schatzgräber“ nach dem zweiten Weltkrieg komplett in Vergessenheit.
In Österreich wird die Oper in der Linzer Tabakfabrik das erste Mal seit dem Ende des Krieges wieder szenisch zu erleben sein. „Der Schatzgräber“ vereint in glücklicher Weise sowohl die üppige Pracht von Schrekers frühen Opern als auch die Klarheit seiner späten Werke und markiert somit den stilistischen Höhe- und Wendepunkt im Schaffen des Komponisten.
Ausstellung: Das Verdächtige Saxophon. “Entartete Musik” im NS-Staat
Eine kommentierte Rekonstruktion zur Düsseldorfer Ausstellung von 1938, zusammengestellt von Dr. Albrecht Dümling.
Auf die Bücherverbrennungen von 1933 und die Vertreibung und Inhaftierung kritischer Künstler folgte 1937 die Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“, im Mai 1938 wurde bei den „Reichsmusiktagen“ in Düsseldorf eine Ausstellung „Entartete Musik“ gezeigt. Wie die Münchner Schau stellte sie „Undeutsches“ an den Pranger und stufte jüdische Operetten- und Schlagerkomponisten, atonale Werke und den Jazz als „artfremd“ ein.
Fünfzig Jahre später, 1988, haben Peter Girth und Albrecht Dümling in einer kommentierten Rekonstruktion der NS-Schau an die fatale Reglementierung des Musiklebens erinnert. In Linz ist die die Neufassung unter dem Titel „Das verdächtige Saxophon. ‚Entartete Musik‘ im NS-Staat“ zu sehen.
Die Ausstellungseröffnung findet am 13.9. um 18.00 Uhr statt, mit einem Einführungsvortrag durch Dr. Albrecht Dümling. Musikalische Begleitung durch Peter Rohrsdorfer (Saxophon) und Nikolaus Wagner (Klavier) mit Werken von Kurt Weill und Erwin Schulhoff. Podiumsdiskussion “Kann Kunst entartete sein?” im Anschluss an die Ausstellungsbegehung. Diskussionsleitung: Wolfgang Winkler, Dr. Albrecht Dümling, Dr. Peter Huemer, Hans-Henning Scharsach, Dr. Marie Therese Arnbom.
Eintritt frei.
„Tausend Jahre” im 3/4 Takt
Operettenreise zwischen Propaganda und Überleben, von und mit Wolfgang Dosch.
Operette einerseits als Ort der Sehnsucht und des Glücks, ein Zufluchtsort der „inneren Emigration“, eine den grauen Alltag rosa färbende Beglückungsmaschinerie, und andererseits als Instrument für „Kraft durch Freude“, einer Bühne für – mehr oder weniger subtil – versteckte Botschaften und Überzeugungen. „Arische Operetten“ als „Ersatzmittel“ für verbotene Werke verfemter Autoren.
Mehr Informationen unter www.entarteopera.com.