NeuBau 3 – Im Westen nur Neues

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Medialer Spatenstich für den NeuBau 3 der Tabakfabrik Linz

Landmark, Leuchtturm, Anziehungspunkt und Scharnier zum aufstrebenden Hafenviertel: Der zukünftige NeuBau 3 der Tabakfabrik soll als neues Wahrzeichen von Linz wichtige Impulse für die Stadtentwicklung setzen. Mit dem Start des EU-weiten, zweistufigen Bieterverfahrens zum NeuBau 3 im Jänner 2017 setzt die Tabakfabrik Linz nun einen weiteren Meilenstein in ihrer Entwicklung. Spätestens 2023 soll der NeuBau 3 fertiggestellt sein.

Anstelle des nicht denkmalgeschützten Zubaus im Westen, am prominentesten Standort des Areals, soll mit dem NeuBau 3 eine aufsehenerregende neue Landmark entstehen, die der visionären Architektur von Peter Behrens ebenbürtig ist, das einst völlig von seiner Umgebung abgeschottete Fabrikareal öffnet und die gesamte Infrastruktur für die gegenwärtigen wie zukünftigen MieterInnen der Tabakfabrik gewährleistet. Ein Bauwerk, das die östlichen Gewerbegebiete aufwertet und als Magnet zwischen Zentrum und Industriehafen wirkt.

„Wir suchen Partnerinnen und Partner, die mit ihrer Investition ein verwegenes neues Gebäude schaffen. Wir erwarten uns architektonische Glanzleistungen, die internationale Signalwirkung entfachen und von jenen Tugenden künden, die unsere Stadt ausmachen: sozial zu sein, weltoffen, innovativ und ein Hotspot jener Zukunftstechnologien, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie technischer Fortschritt der Gesellschaft nützt und nicht schadet. Eine urbane Mine, die das schöpferische Potential ihrer Stadt bündelt, fördert und sichtbar macht. Linz soll ein Eldorado für Start-ups werden und einen fruchtbaren Boden für Gründergeist und neuartige Ideen bereiten. Deshalb, liebe Investorinnen und Investoren, liebe Architektinnen und Architekten: Geben Sie uns Antworten auf der Höhe der Zeit, zeigen Sie Neugier, seien Sie kompromisslos, seien Sie wagemutig. Und vor allem: Geben Sie der Zukunft von Linz eine Gestalt“, sagt Bürgermeister Klaus Luger, Aufsichtsratsvorsitzender der Tabakfabrik Linz.

Die Tabakfabrik Linz entwickelt internationale Strahlkraft – Drohnenaufnahme | Bildcredit: recfex digital media

Momentan befindet sich auf dem ca. 10.800 m² großen Bauplatz im Westen des Tabakfabrik-Areals ein Anfang der 1980er Jahre unter großem Zeitdruck errichteter Beton-Fertigteilzubau von geringer architektonischer Qualität, der einst das Hochregallager, die Endverpackungshalle sowie die Verwaltung der Austria Tabak beherbergte und mit gutem Grund nicht unter Denkmalschutz steht. Im Vergleich zum Gebäudebestand von Stardesigner Peter Behrens, der mit der Tabakfabrik Linz in den 1930er Jahren ein international beachtetes Meisterwerk der klassischen Moderne schuf, markiert der Bau 3 genannte Westtrakt nicht nur eine auffällige Qualitätszäsur, sondern befindet sich auch in bautechnisch schlechter Verfassung. Im Gegensatz dazu steht der große Wert des westlichen Grundstücks, das angesichts seiner guten Lage als idealer Standort für das Kopfgebäude der Tabakfabrik gilt und aufgrund seiner geografischen Schlüsselrolle im innerstädtischen Gefüge von Linz als historische Chance für die Stadtentwicklung gehandelt wird.

Sämtliche Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien zur Nachnutzung des Industrieareals, grundlegende Prämissen des Revitalisierungskonzepts, Erfahrungen aus der Zwischennutzungsphase und international renommierte ArchitektInnen und Urbanistik-ForscherInnen ebenso wie die Ergebnisse des europaweit größten Ideenwettbewerbs Europan sprechen deshalb einhellig für die Schaffung einer neuen Landmark im Westen.

Der bestehende Bau 3 der Tabakfabrik Linz – Drohnenaufnahme | Bildcredit: recfex digital media

26 der insgesamt 30 veröffentlichten Europan-Einreichungen zur Revitalisierung der Tabakfabrik Linz – darunter alle drei Siegerprojekte – ersetzen den bestehenden Bau 3 durch ein neues, zeitgenössisches Gebäude, das am stark frequentierten Kreuzungspunkt der beiden Hauptverkehrsadern Gruberstraße/Untere Donaulände einerseits vom Verkehrslärm abschirmt und andererseits den Haupteingang der Tabakfabrik markiert.

 „Ein Gebäude verändert nicht nur den Ort und den Kontext, es verändert die Menschen oder die Grundlage dafür, wie Menschen miteinander kommunizieren, arbeiten und interagieren können. Und im Fall der Tabakfabrik Linz haben wir wohl das Beste aus beiden Welten – also eine Rückenstärkung von der Politik, die das Areal auch als Flaggschiff zeitgenössischer Stadtentwicklung sieht, und einen unternehmerischen Elan all jener Akteure, die sich gerade Bauabschnitt für Bauabschnitt hier einfinden“, sagt Hergen Wöbken, Geschäftsführer des Instituts für Strategieentwicklung IFSE in Berlin, der sich unter anderem auf wissenschaftliche Standort- und Entwicklungsanalysen von Kreativquartieren spezialisiert hat.

Die EU-weite Ausschreibung und ihre frühzeitige internationale Bekanntmachung erlauben die Schaffung einer Wettbewerbssituation, die zu kreativen Höhenflügen anspornen soll.

„Meine Rolle ist es, das zu tun, was ich immer gemacht habe: Wirken durch Werben – in Gesprächen, Publikationen, bei Messen, Fachtagungen oder Zukunftskongressen, regional, national und international. Ich nütze mein Netzwerk an Kontakten zu InvestorInnen, BauträgerInnen, Architekturbüros, Fonds, Business Angels, StadtentwicklerInnen und anderen Kreativschaffenden im In- und Ausland, um bestmöglich für die Tabakfabrik zu werben. Im Rahmen des Bieterverfahrens zum NeuBau 3 selbst wird die Geschäftsführung der Tabakfabrik Linz keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen der Gremien haben“, sagt Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz.

„Das Verfahrensdesign des Bieterverfahrens verbindet zwei Ziele: Einerseits das Interesse an einer wirtschaftlich tragfähigen Bebauung und Nutzung, was auch für den weiterhin im öffentlichen Eigentum bleibenden Rest der Tabakfabrik eine wichtige Grundlage ist. Andererseits das übergeordnete städtische Interesse an einer Lösung, die für die Stadtentwicklung an dieser entscheidenden Stelle wichtige Impulse setzt und gestalterisch dem einzigartigen Industriedenkmal von Peter Behrens eine würdige Ergänzung schafft“, sagt Markus Eidenberger, kaufmännischer Direktor der Tabakfabrik Linz und Geschäftsführer der Immobilien Linz GmbH und Co KG.

Die Flächen für Handel, Gastronomie, Dienstleistungsbetriebe wie Arztpraxen, Bankfilialen oder Kinderbetreuungsstätten und eventuell ein Hotel, die mit dem NeuBau 3 entstehen können, benötigen moderne Ausstattungsstandards, die in den denkmalgeschützten Bestandsgebäuden nicht umsetzbar sind bzw. unverhältnismäßig hohe Umbaukosten verursachen würden.

Da die im NeuBau 3 möglichen Nutzungen vorrangig kommerzieller Natur sind und keinen öffentlichen Zweck erfüllen, sondern die Service-Infrastruktur für das übrige Areal der Tabakfabrik sowie den gesamten umliegenden Stadtteil bereitstellen sollen, kann dieses Bauprojekt auch mit Hilfe privater InvestorInnen in der gewünschten Weise realisiert werden.

Dafür ist es notwendig, am Standort des bestehenden Bau 3 der Tabakfabrik Linz eine Grundstücksteilung durchzuführen. Ein Baurecht für das derart abgetrennte westliche Grundstück soll im Rahmen des Bieterverfahrens vergeben werden, das die Immobilien Linz GmbH & Co KG (ILG) als Eigentümerin der Liegenschaft federführend verantwortet.

Das Leuchturmprojekt Tabakfabrik Linz – Drohnenaufnahme | Bildcredit: recfex digital media

Allgemeine Verfahrensziele

Gesucht werden InvestorInnen, die unter Einbindung international anerkannter ArchitektInnen nach den Vorgaben des Bieterverfahrens wirtschaftlich fähig sind,  ein architektonisches Landmark-Projekt auf Basis eines Baurechts zu realisieren und zu verwerten.

Die Einhaltung der kommunalen Zielsetzungen für diesen neu zu errichtenden Gebäudekomplex gilt als Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Bieterverfahren.  Die Genehmigungsfähigkeit des Bauprojekts ist von Seiten der Stadt Linz nur dann gegeben, wenn die entsprechenden architektonischen, funktionalen, baukulturellen und stadtplanerischen Qualitätskriterien erfüllt sind. Da diese Zielsetzungen Voraussetzungen für die Stadt Linz sind, damit sie die voraussichtlich notwendigen Änderungen der Flächenwidmung und des Bebauungsplans gewährt, werden diese Fragestellungen bereits im Verfahren selbst als Voraussetzungen für einen möglichen Zuschlag beurteilt.

Die Tabakfabrik Linz aus der Adlerperspektive – Drohnenaufnahme | Bildcredit: recfex digital media

Anforderungen und Qualitätskriterien für den NeuBau 3

Aufgrund der besonderen städtebaulichen Bedeutung des Areals der Tabakfabrik bestehen seitens der Stadt Linz hohe Anforderungen für die Bebauung des Grundstücks, die im Folgenden detailliert erläutert werden.

Allgemeine Anforderungen – Mindestkriterien:

Im Sinne der von der Stadt Linz und der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH gestellten Anforderungen an den NeuBau 3 muss das Bieterverfahren sicherstellen, dass

  • der einzigartige historische Bau von Stararchitekt Peter Behrens durch eine Landmark mit vergleichbar hoher architektonischer, funktionaler und baulicher Qualität ergänzt wird,
  • die Erdgeschoßzonen mit dem öffentlichen Außenraum ebenso wie mit dem Innenhof der Tabakfabrik verknüpft werden und eine funktionale Belegung aufweisen,
  • die für das öffentliche Interesse notwendigen Sonderflächen (offene Sockelzone im Eingangsbereich, Zugänge zur Straßenbahn und dem Innenhof der Tabakfabrik sowie andere öffentliche Bereiche, etc.) eine angemessene Großzügigkeit und Attraktivität aufweisen,
  • die Trassenführung und Haltestellenerrichtung der neuen Straßenbahnachse zwischen Mühlkreisbahnhof und Bulgariplatz berücksichtigt und mitgeplant wird,
  • das neue Gebäude an derselben Stelle wieder eine Anbindung an den historischen Bestand des Bau 1 erhält (Behrens-Band),
  • das Nutzungskonzept im Einklang mit dem Neugestaltungskonzept für die Tabakfabrik und den umliegenden Stadtteil steht,
  • die Interessen der benachbarten Bevölkerung optimal berücksichtigt werden,
  • eine ideale Lösung für den ruhenden Verkehr geschaffen wird und die Zu- und Abfahrt des (motorisierten) Individualverkehrs zur Tiefgarage bestmöglich geplant werden,
  • die Beendigung des Verfahrens durch die Stadt Linz möglich ist, sollte die Qualität der eingereichten Projekte den hohen Ansprüchen nicht gerecht werden.

Städtebauliche Kriterien:

  • Städtebauliche, gestalterische und funktionale Einbindung in das engere und weitere Umfeld
  • Erhalt und Weiterentwicklung der städtischen Identität
  • Ausbildung einer das Stadtbild bereichernden Silhouette
  • Hohe räumliche und stadtgestalterische Qualität (Baumassenverteilung, Freiraumqualität, Wegeführung)
  • Aufwertung und Belebung des öffentlichen Raumes durch eine offene, einladende Sockelzone mit hochwertigen Nutzungen im Erdgeschoßbereich
  • Attraktive Verschränkung von öffentlichem und halböffentlichem Raum in der Gebäudestruktur
  • Gestaltung großzügiger barrierefreier Durchgänge zum Innenhof und den restlichen Gebäudeteilen der Tabakfabrik Linz

Baukulturelle Kriterien:

  • Schaffung einer hohen Lebens- und Gebäudequalität für AnwohnerInnen und NutzerInnen
  • Entwicklung eines vielfältigen und flexiblen Nutzungskonzept mit hoher Nutzungsdurchmischung im Einklang mit dem Revitalisierungskonzept der Tabakfabrik und den Interessen der Bevölkerung im umliegenden Stadtteil (Akzeptanz)
  • Schaffung von ansprechenden öffentlichen Räumen, Grün- und Freiflächen im Sinne einer vitalen zeitgenössischen Urbanität
  • Gewährleistung der Gebäudesicherheit
  • Energieeffizienz und Ressourcenschonung: Integration aktueller alternativer Energiekonzepte, wie z.B. Solar-Architektur

Architektonische Kriterien:

  • Image: Weithin sichtbares neues Wahrzeichen im innerstädtischen Gefüge
  • Anspruchsvolle und vorhaltige Architektur, die nicht in Konkurrenz zum historischen Baubestand von Peter Behrens steht, sondern diesen mit besonderer baukünstlerischer Qualität ergänzt
  • Stimmigkeit in der architektonischen Gesamtkonzeption mit einer sinnvollen Anordnung der Nutzungsbereiche
  • Hohe Aufenthaltsqualität sowohl im Innen- als auch im Außenraum
  • Hohe Funktionalität und hoher Nutzwert
  • Ausgezeichnete Orientierbarkeit und Gebäudelogistik

Funktionale Rahmenbedingungen:

  • Entree zur Tabakfabrik: Durch den direkten Straßenbahnanschluss wird der NeuBau 3 zum Dreh- und Angelpunkt für den Zutritt zum Areal und muss die Funktion eines Haupteingangs erfüllen. Die Sockelzone muss daher öffentlich zugängig sein und einen einladenden Zugang zum inneren Platz der Tabakfabrik ermöglichen.
  • Offenheit: Öffnung des ehemals völlig von seiner Umgebung abgeschotteten Industrieareals, um die innere Transformation der Tabakfabrik nach außen zu tragen
  • Behrens-Band: Erhalt und Akzentuierung eines signifikanten Wesenszugs der Tabakfabrik, der einst das Rückenmark im Nervensystem der Industrieanlage gebildet hat und heute, ihrem Schöpfer zu Ehren, Behrens-Band genannt wird: Die zentrale innere Verbindungsstraße, die in Form eines Logistikrings alle kreisförmig um den Innenhof gruppierten Gebäude intern miteinander verknüpft und so einen kilometerlangen Rundgang durch das gesamte Architekturensemble ermöglicht, muss auch in Zukunft bestehen bleiben. Das verbindende Behrens-Band ist die architektonische Visualisierung des inhaltlichen Konzepts der Tabakfabrik Linz, ausschlaggebend für eine idealtypische Nutzung des Areals im Sinne eines kollaborativen Konzerns und damit prädestiniert für ein zugkräftiges Alleinstellungsmerkmal. Daher soll auch das neue Gebäude einen direkten Übergang zum historischen Bau 1 am bisherigen Anschluss im ersten Obergeschoss bieten.

Das Bieterverfahren zum NeuBau 3 im Detail

Auftakt für das zweistufige, EU-weite Bieterverfahren ist der Open Day am 30. Jänner 2017. Dabei werden Investoren und Architekten in die Tabakfabrik Linz eingeladen, um sich vor Ort und aus erster Hand über das Verfahren, die Liegenschaft und die Visionen zum Projekt NeuBau 3 zu informieren. Die erste Stufe des Bierverfahrens, die bis zum Sommer 2017 laufen wird, ist als „Markterkundungsphase“ konzipiert und richtet sich an potenzielle InvestorInnen gemeinsam mit national wie international anerkannten ArchitektInnen, ihre Überlegungen bezüglich einer wirtschaftlich plausiblen und gleichzeitig städtebaulich und stadtplanerisch gelungenen Bebauung und Nutzung einzubringen. Durch eine frühzeitige internationale Bekanntmachung besteht die Möglichkeit, dass sich hochkarätige Konsortien zwischen ArchitektInnen und InvestorInnen bilden. Die Kommunikation mit den Bietern erfolgt über externe Berater.

Die Stadt Linz wird auf Basis dieser ersten Ideenrunde ihre Vorgaben dafür festlegen, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Ausmaß Änderungen der Bebauungsgrundlagen möglich erscheinen. Die Beiträge dieser ersten Verfahrensstufe werden aber nicht gereiht. Es dürfen also alle TeilnehmerInnen der ersten Runde, deren Beiträge zumindest im Wesentlichen vollständig, in sich konsistent und plausibel sind, am eigentlichen Angebotsverfahren teilnehmen.

In diesem zweiten Verfahrensschritt werden die Bieter dann eingeladen, auf Basis der bekannt gegebenen Voraussetzungen und der in Aussicht gestellten Änderungen der Bebauungsgrundlagen verbindliche Angebote bestehend aus einem Preisangebot und einem Projektvorschlag zu legen. Eine mit Fach- und Sachpreisrichtern besetzte städtische Kommission wird die Projekte dahingehend beurteilen, ob die städtebaulichen und architektonischen Kriterien erfüllt sind und die einzelnen Projekte daher jeweils die Änderungen von Widmung und Bebauungsplan rechtfertigen. Unter denjenigen Projekten, die diese Vorgaben erfüllen, ist das Zuschlagskriterium der gebotene Bauzins.

Die Ausloberin des Bieterverfahrens ist als Eigentümerin des Grundstücks die Immobilien Linz GmbH & Co. KG, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Linz. Nach Abschluss des Anbotsverfahrens trifft der Gemeinderat der Stadt Linz die endgültige Entscheidung über den Zuschlag des Baurechts. Damit ist aus heutiger Sicht in der ersten Jahreshälfte 2018 zu rechnen.

In Zusammenhang mit dem Bieterverfahren ist es Aufgabe der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft, die Gesamtkonzeption der Tabakfabrik und die Idee hinter dem NeuBau 3 zu vermitteln. Am Bieterverfahren als solchem sind die Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH und ihre Geschäftsführung nicht beteiligt. Mit der Verfahrensleitung und -umsetzung betraut sind einerseits die Immobilien Linz GmbH & Co KG, anderseits die Beratungsunternehmen M.O.O.CON und KPMG sowie die Rechtsanwaltskanzlei Beurle, Oberndorfer, Mitterlehner.

Weiterführende Informationen zum NeuBau 3 der Tabakfabrik Linz

Haltestelle Zukunft Tabakfabrik Linz

Das Fundament für den NeuBau 3 bildet im wahrsten Sinne des Wortes der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Nachdem am Standort des bestehenden Bau 3 in Form einer unterirdischen Haltestelle der neuen Straßenbahnachse zwischen Mühlkreisbahnhof und Bulgariplatz künftig ein zentraler Verkehrsknotenpunkt entsteht, der das Erscheinungsbild und die Rolle des geplanten Neubaus maßgeblich mitprägen wird, soll das Projekt NeuBau 3 die Synergieeffekte dieser baulichen Großmaßnahmen bestmöglich nutzen.

Wenn wir das Jahr 2022 schreiben, werden laut Prognosen von ExpertInnen der Linz AG jährlich potentiell rund neun Millionen Fahrgäste an der neuen Haltestelle Tabakfabrik aussteigen können. Von der unterirdischen Station aus sollten die BesucherInnen der Tabakfabrik direkt, via Rolltreppe oder Lift, in das Foyer des neuen Bau 3 gelangen und eine breitgefächerte Infrastruktur vorfinden, die den Zugang zum Areal möglichst einladend gestaltet, zum Verweilen animiert und umfassende Informationen zu den Produkten, Dienstleistungen oder Projekten der Tabakfabrik bietet.

Durch den direkten Straßenbahnanschluss wird der NeuBau 3 zum Dreh- und Angelpunkt für den Zutritt zum Areal, der gerade in den unteren Stockwerken über sämtliche Qualitäten eines öffentlichen Gebäudes verfügen und im wahrsten Sinne des Wortes Freiräume eröffnen sollte: als demokratischer Raum ohne Konsumzwang, mit großzügigen barrierefreien Durchgängen zum Innenhof und den restlichen Gebäudeteilen der Tabakfabrik.

Ein Neubau würde auch die einzigartige Chance bieten, mit der Errichtung einer Tiefgarage die Parkplatzprobleme des gesamten Stadtteils zu lösen. Schon jetzt, bei über 400 in der Tabakfabrik Linz arbeitenden Personen, ist die Parkplatzsituation äußerst angespannt: Alle Stellplätze auf dem Grundstück der Tabakfabrik sind vermietet, die Kurzparkzonen rund um das Areal voll ausgelastet. Notgedrungen präsentiert sich der atmosphärische Innenhof der Tabakfabrik, der als öffentlicher Raum und Naherholungszone autofrei bleiben sollte, gegenwärtig zur Gänze als Parkplatz. Dabei ist die Verfügbarkeit von MitarbeiterInnen- oder KundInnenparkplätzen vor Ort ein wertbestimmender Faktor und gerade für größere Unternehmen oder Shops ein ausschlaggebendes Kriterium für die Ansiedelung in der Tabakfabrik Linz. Gleichzeitig würde eine Tiefgarage das gesamte Viertel entlasten und sollte umweltfreundliche Mobilitätskonzepte, etwa in Form von E-Tankstellen oder Car-Sharing-Systemen, fördern. Die Anzahl der Stellplätze würde sich nach den Kapazitäten der Linie 4 richten und die Tiefgarage so gestaltet werden, dass der öffentliche Verkehr in jedem Fall das attraktivere Fortbewegungsmittel ist.

Auf den Spuren der Designgeschichte im Boutique-Hotel der Tabakfabrik Linz

Im Erdgeschoß könnten Flagshipstores und kleine Galerien mit großzügigen Schaufenstern PassantInnen anlocken und die am Areal produzierten Erzeugnisse präsentieren. Multifunktionale Ausstellungshallen würden den erfolgreichen Touring-Exhibition-Betrieb nahtlos weiterführen und in Gestalt von Hausmessen dem zeitgenössischen Konzept eines Brandlands gerecht werden. Eine Melange aus Nahversorgungsläden und mit kleinen Gastgärten versehenen Cafés oder Restaurants sollte diverse Alltagsbedürfnisse abdecken und für Frequenz sorgen.

In den oberen Etagen des neuen Bau 3, der als Kopfgebäude der Tabakfabrik so noch stärkere Strahlkraft und Signalwirkung nach außen entwickelt, könnte ein der Klasse der Kreativen angepasstes, kostengünstiges Designhotel im Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart situiert werden. Originalaccessoires aus der Ära der Neuen Sachlichkeit könnten, kombiniert mit zeitgenössischen Stilelementen, in jedem Zimmer für individuellen Charme sorgen. Sie würden eine Zeitreise in die Designgeschichte auf den Spuren des Corporate-Design-Erfinders Peter Behrens erlauben und Linz um eine Touristenattraktion reicher machen.

Die Schaffung attraktiver und doch leistbarer Unterkünfte in unmittelbarer Nähe zu einem Architekturjuwel von Weltrang erhöht nicht nur die Magnetwirkung der Tabakfabrik, sondern setzt auch wichtige touristische Impulse für die gesamte Region. Mit der Errichtung eines erschwinglichen Designhotels könnte in Linz eine fremdenverkehrstechnische Lücke zwischen dem Hoch- und Niedrigpreissegment geschlossen werden. Denn trotz des weltweiten Booms trendiger Budgethotels weist Linz gerade in diesem Bereich einen Mangel auf.

Durch die Errichtung eines Hotels bzw. Boardinghauses wäre eine für die Revitalisierung der Tabakfabrik so wesentliche internationale Ausrichtung nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch möglich. Gleichzeitig würde das Areal somit auch während der Abend- und Nachtstunden belebt werden.

Der schönste Blick ist öffentliches Gut

Als Maxime gilt im Zusammenhang mit der Tabakfabrik stets die Prämisse: „Der schönste Blick ist öffentliches Gut“. So könnte der oberste Stock des Neubaus einen „Rooftop“-Gastronomiebetrieb beherbergen, der breiten Bevölkerungsschichten eine Aussicht auf die Stadt eröffnet und das denkmalgeschützte Ensemble der Tabakfabrik in seiner Gesamtheit zur Geltung bringt.

Das Projekt NeuBau 3 in Bild und Ton – Links zum Videomaterial

Video „Neubau 3“:

https://youtu.be/oYyINQxRvEc

Video „Aufschwung durch Transformation“: 

https://tabakfabrik-linz.at/2016/01/aufschwung-durch-transformation/

Fotocredit: Sabine Kneidinger PHOTOGRAPHY

 

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